Bergsteigerlegende Peter Diener bei den «3 Eidgenossen»

Der 95-jährige Peter Diener hat am Freitag, 27. September, mit seinem klassischen Dia-Vortrag über die Erstbesteigung des 8167 Meter hohen Dhaulagiri das Publikum in der restlos ausverkauften Braustube von Appenzell begeistert.

  • Peter Diener wusste in Appenzell allerhand Interessantes zu berichten. (Bild: zVg)

    Peter Diener wusste in Appenzell allerhand Interessantes zu berichten. (Bild: zVg)

Äusserst vital und mit viel Schalk berichtete der in Ostdeutschland geborene, mit 21 Jahren auf abenteuerliche Weise aus der sowjetischen Besatzungszone nach Westen geflohene und schliesslich im Toggenburg gelandete Peter Diener von seinen Erlebnissen als Mitglied der 1960 von Max Eiselin geleiteten Expedition zum zweitletzten noch unbestiegenen 8000er im Himalaja. Dabei war erstmals ein «Pilatus Porter PC6» für den Materialtransport eingesetzt worden. Mit diesem Flugzeug reisten vier Teilnehmer in acht Tagen und mit 17 Zwischenlandungen nach Kathmandu und warteten dort auf die übrigen sieben Teammitglieder, die per Schiff und Lastwagen anreisten. Danach wurden die Bergsteiger und 6 Tonnen Material auf 5200 Meter über Meer geflogen.

Totalschaden nach Absturz

Nachdem anfänglich alles gut gelaufen war, erlitt das Flugzeug einen Motorschaden. Nach erfolgreicher Reparatur stürzte die Maschine dann bei einer Gletscherlandung mit Totalschaden ab. So mussten die Bergsteiger das Material für die weiteren Hochlager am Nordostsporn selber hochschleppen. Meter um Meter kämpften sie sich tagelang mühselig nach oben. Am 13. Mai erreichten Peter Diener und fünf weitere Teilnehmer bei besten Verhältnissen den höchsten Punkt.

Die Idee mit den Postkarten

Finanziert wurde die Expedition zu einem grossen Teil durch eine Postkartenaktion. Gut 30’000 Postkarten wurden zu 5 Franken pro Stück verkauft und dann in Nepal von den Teilnehmern unterschrieben und frankiert, was einige von ihnen noch wochenlang beschäftigte. Viele dieser Karten blieben eine ganze Weile in Kathmandu liegen und erreichten ihre Adressaten erst mit grosser Verspätung.

Der rüstige Erstbesteiger wurde nach der Beantwortung vieler zusätzlicher Fragen mit grossem Applaus verabschiedet.

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