«Neue Gottesdienstformen sind kurze Momente des Innehaltens, mit poetischen und spirituellen Texten, Stille und berührender Musik», das steht in einem Flyer der Seelsorgeeinheit St. Mauritius Appenzell. Im Verlauf dieses Jahres werden diese Gottesdienstformen zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Formen angeboten. Sie laden ein, zur Ruhe zu kommen und Nahrung für die Seele zu finden. Den Auftakt zu dieser spirituellen Reise durch das Jahr 2024 machte am Samstagabend eine Vokal-Soirée in der Stephanskapelle Appenzell. Im Zentrum der Feier stand Musik. Séverine Holenstein (Sopran), Cornelius Glaus (Altus), Raphael Wullschleger (Bass) und Raphael Holenstein (Tenor) begeisterten die zahlreich erschienenen Zuhörerinnen und Zuhörer mit A-cappella-Vokalmusik. Seelsorgerin Gabriele Volk las inspirierende, tiefsinnige Texte. Unter anderem einen von Christa Spilling-Nöker mit dem Titel «Frieden, Frieden will ich rufen», in dem es heisst: «… dass die Waffen heute schweigen, und kein Mensch mehr um Gewalt und Hunger weiss, dass die Mächtigen sich vor dem Schwachen neigen, und es endlich Friede wird in dieser Welt, der für alle Zeiten hält.»
Während der halbstündigen Feier gab es auch einen wohltuenden Moment der Stille. Ungewohnt für das Publikum, jedoch beabsichtigt vom Vokalensemble, war die Stille, als die Sängerin und die Sänger die Feier wortlos beendeten und langsam aus der Stephanskapelle schritten. Dies war nochmals eine Gelegenheit zur Stille und zum Innehalten. Als Séverine Holenstein, Cornelius Glaus, Raphael Wullschleger und Raphael Holenstein in die Kapelle zurückkehrten, wurden sie mit warmherzigem, dankbarem und lange anhaltendem Applaus «begrüsst».