Am 14. September 2012 ist die Einsprachefrist für die öffentlich aufgelegten Sanierungsprojekte der Bahnübergänge im Bereich Bleichenwäldlibach – Kantonsgrenze AI/AR abgelaufen. Interessierte Einwohner haben nach dem Studium der Auflageprojekte verschiedentlich die Frage aufgeworfen, welchen Sinn die geplante Zusammenlegung von zwei Bahnübergängen in Meistersrüte mache, da dadurch längere Wartezeiten auf der Staatsstrasse befürchtet werden müssen.
Zum Verständnis: Geplant ist, den baulich zu hoch liegenden Übergang Hohe Hirschbergstrasse aufzuheben und nach dem Bahnübergang beim Parkplatz Sammelplatz zu verlegen. Dazu ist die Erstellung eines neuen Strassenstücks erforderlich, welches parallel zu den Geleisen hinter dem bestehenden Stationsgebäude zum Bahnübergang beim Parkplatz Sammelplatz geführt werden soll. Dies macht eine Abgrabung der hinter den Geleisen liegenden Böschung nötig.
Der Bezirksrat hat mit den andern am Verfahren Beteiligten (Appenzeller Bahnen, Zentralmendle, Ingenieurbüro) eingehende Überlegungen angestellt, wie die teure neue Bahninfrastruktur am wirtschaftlichsten erstellt und zugleich bestehende Schwachpunkte sinnvoll und kostengünstig saniert werden können. Als sinnvollste Lösung erschien dem Bezirksrat, auf eine Sanierung des Überganges Hohe Hirschbergstrasse zu verzichten, weil dort nur eine sicherungsmässige, aber keine bauliche Verbesserung möglich gewesen wäre. Eine bauliche Verbesserung hätte die Niveauänderung der Geleise bedingt, was kostenmässig alle Grenzen der Verhältnismässigkeit gesprengt hätte. Für die Sicherungsanlagen beim Bahnübergang Hohe Hirschbergstrasse hätten ca. 225’000.- Franken aufgewendet werden müssen.
Mit der geplanten Verlegung kann auf 1 Bahnübergang, welcher immer auch eine potentielle Gefahrenquelle darstellt, verzichtet werden und eine wirtschaftlich bessere Lösung mit rückwärtiger Erschliessung (wie dies üblicherweise auch bei andern Bahnübergängen erfolgt) realisiert werden. Längere Wartezeiten auf der Staatsstrasse wegen der Zusammenlegung der beiden Bahnübergänge sind nicht zu erwarten. Sie würden eher länger, wenn beide Schranken geschlossen wären, denn die kurze Distanz bewirkt, dass die Schranke Hoher Hirschberg aus Sicherheitsgründen nicht früher freigegeben werden kann. Eine gewisse Verzögerung ist bei Installation einer Bahnschranke aber auf jeden Fall in Kauf zu nehmen.