Aus «Dreck» wird Baumaterial

Eine neue Bundesverordnung verlangt, Bauabfälle nach Möglichkeit wieder zu verwerten. Dies macht die umgebaute Kieswaschanlage der Koch AG möglich. Mit einer der ersten Anlagen dieser Art in der Ostschweiz geht die Koch AG mit der Zeit.

  • Kein Bild vorhanden.

    Kein Bild vorhanden.

In zwei grossen Halden auf dem Gelände der neuen Kieswaschanlage der Koch AG warten Steine und Erde auf ihre Verarbeitung. Es ist Aushub der Landi-Baustelle in Appenzell und aus dem Ruckhaldetunnel, wo momentan gesprengt wird. Bisher wären diese Bauabfälle auf Deponien entsorgt worden. Doch die Kieswaschanlage ermöglicht nun, eine Wiederverwertung von 70 bis 80 Prozent des Materials.

«Der Platz auf den Deponien wird immer knapper und für die Entsorgung müssen teilweise weite Strecken gefahren werden», sagt Urs Koch, Geschäftsleiter und Verwaltungsrat der Koch AG. Das war einer der Gründe für die Realisierung der neuen Anlage. Ein zweiter Grund ist die neue Bundesverordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen, die seit Januar 2016 in Kraft ist. Sie verlangt eine nachhaltige Nutzung der natürlichen Rohstoffe.

Etwa 20 Prozent der ursprünglichen Menge ist «Abfall», doch sogar für diesen Lehm gibt es noch Verwendungszweck. Die Koch AG bietet ihn Landwirten als Düngemittel an. «Er ist kalkhaltig und kann deshalb gut dafür verwendet werden», sagt Sacha Koch, ebenfalls Geschäftsleiter und Verwaltungsrat. Den nicht verwendeten Lehm entsorgt die Firma. Den neu gewonnen Kies verkauft sie an andere Baufirmen. «Aus dem grössten Teil stellen wir Beton her», sagt Urs Koch. Im Idealfall könne dieser auf derselben Baustelle verwendet werden, wo der Aushub entfernt worden ist. Das Wasser, das zum Waschen der Steine verwendet wird, ist immer dasselbe. «Es ist ein geschlossener Kreislauf, wir reinigen das Wasser mit einer integrierten Filteranlage.»

In die neue Anlage hat die Koch AG etwa 4,2 Millionen Franken investiert. Mit dem Bau wurde im Juni 2015 begonnen, seit Anfang April diesen Jahres produziert die Anlage. Die Leistung der Anlage beträgt 100 Tonnen pro Stunde.

Weitere Artikel