Der Gegenvorschlag des Parlaments stellt ein wirksameres Mittel gegen Lohnexzesse dar als die bürokratischen Regelungen der Initiative.
Der Gegenvorschlag ist auf Gesetzesstufe angesiedelt und würde nach einem Nein zur Minder-Initiative automatisch in Kraft treten. Dieser geht in wesentlichen Punkten weiter als die Initiative. Er schreibt ein Vergütungsreglement und einen jährlichen Vergütungsbericht gesetzlich vor. Damit können die Aktionäre den Rahmen für die Vergütungen der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats bereits im Vornherein abstecken und müssen nicht wie bei der Minder-Initiative über vollendete Tatsachen abstimmen. Der Gegenvorschlag bietet auch eine Handhabe zur Rückforderung ungerechtfertigter Löhne und Boni. Die Initiative sieht bezüglich Rückforderungen nichts vor.
Die Initiative verhindert exzessive Löhne und Boni nicht. Zudem führt sie mit der geforderten jährlichen Wiederwahl des Verwaltungsrats dazu, dass am kurzfristigen Gewinn orientierte Aktionärsgruppen an Gewicht gewinnen. Einer nachhaltigen Entwicklung unserer Unternehmen würde das schaden.
Börsenkotierte Unternehmen sind eine wichtige Stütze des Wirtschaftsstandorts Schweiz und arbeiten eng mit den KMU zusammen. Das Appenzeller Komitee ist überzeugt, dass die Minder-Initiative dieses bewährte Zusammenspiel durch ihre starren Vorschriften gefährdet. Sie trifft nicht nur börsenkotierte Unternehmen, sondern indirekt auch viele mittlere und kleine Unternehmen und ihre Pensionskassen.
Appenzellerland | 13.02.2013 | 18:00 Uhr
pd
Appenzeller Komitee gegen Minder-Initiative
Über 30 Personen aus Politik und Wirtschaft aus beiden Appenzell haben sich in einem überparteilichen Komitee zusammengeschlossen und kämpfen für ein Nein zur Minder-Initiative.