Von Nah und Fern machten sich Zuschauer und Zuschauerinnen auf den Weg in die Gemeinden Urnäsch, Waldstatt, Schönengrund, Schwellbrunn, Herisau, Hundwil, Teufen und Stein AR. Auch in Bühler und Speicher sollen vereinzelte Silvesterchläuse unterwegs sein.
Silvesterchlausen – gelebtes Brauchtum
Mit jeweils rund 30 Schuppel zählen Urnäsch und Waldstatt zu den Hochburgen der alten Tradition. Woher diese stammt, so ist im Brauchtumsmuseum Urnäsch zu erfahren, konnte übrigens nie genau geklärt werden. Sie wurde jedoch erstmals im Jahre 1663 als Bettelbrauch schriftlich erwähnt. Mitte des 18. Jahrhundert kannte man die «Wüeschte» bereits, dann kamen im 19. Jahrhundert die «Schöne» hinzu und erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts die «Schö-Wüeschte».
Überraschte Wintersportler
Strahlender Sonnenschein, glitzernder Schnee und ein wolkenlos blauer Himmel boten eine einzigartige Kulisse und manch einer oder manch eine wurden beim Schneeschuhlaufen oder Winterwandern überrascht, so wie Marc und Christian, zwei junge Engländer, die staunend auf einen Schuppel trafen. Eigentlich, so erzählten sie, kamen sie für ein verlängertes Wochenende in die Schweiz, nach Appenzell, um mal so richtig viel Schnee zu sehen. Darauf, dass sie Zeuge eines uralten Brauchs wurden, waren sie nicht gefasst und filmten fleissig für Freunde und Familie in England. Sie waren erstaunt, dass das Silvesterchlausen keine spezielle Touristenattraktion ist, sondern wie vor Hunderten Jahren gelebt wird. Bis zum Abend werden Silvesterchläuse im Appenzellerland unterwegs sein, von morgens bis nachmittags von Haus zu Haus ziehen und mit Naturjodel, Schellengeläut und lüpfigen Zäuerli «Es guets Neus!» wünschen. Abends sind sie in den Wirtschaften anzutreffen.