Alt-Landamman Hansueli Hohl 90

Heute Samstag feiert Hans Ueli Hohl aus Lachen seinen 90. Geburtstag. Der Gemeindepräsident überbrachte ihm die besten Wünsche.

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Hans Ueli Hohl und seine Frau Greti hatten ein bewegtes Leben. Nun ist es ruhiger geworden um den ehemaligen Gemeinde-, Kantons- und Regierungsrat. In seinem Büro neben der «guten Stube» halte er sich nur noch wenig auf, sagt der Jubilar. Klar interessiere er sich noch immer für Politik, bestimmte diese doch viele Jahrzehnte sein Leben. Doch erhalte sich raus, beteilige sich nicht mehr aktiv am Geschehen. Viel eher geniessen sie ihr Zuhause und die Besuche ihrer Kinder und Enkel.

Zwei ihrer Kinder sind im Kongo geboren. Und schon sind wir mitten in einer abenteuerlichen Geschichte. Im Januar 1953 sei er das erste Mal in den Kongo geflogen. Mit einer DC4, einer Propellermaschine, ohne Druckkabine. Drei Jahre lang arbeitete er im Belgisch-Kongo als Buchhalter der Helvetia Versicherung. Dann gings heimwärts. Im Auftrag seines Arbeitgebers kaufte im Kongo einen alten VW Käfer, mit dem er und sein Arbeitskollege – ein Schreibmaschinenmechaniker – den Heimweg antraten. Einen Teil fuhren sie mit dem Schiff, den Rest an Land. Am 1. März kamen sie in ihrer Heimat an, nach zweimonatiger Reise.

Vier Monate Ferien standen bevor. In jener Zeit begegnete er zum ersten Mal seiner Greti. Beim Tanzen. «Böse Zungen behaupten, ich hätte Hans Ueli nur genommen, weil er ein Auto hatte», scherzt Greti Hohl. Denn damals hatte kaum einer einen eigenen fahrbaren Untersatz – er hatte den Käfer zwischenzeitlich der Firma abgekauft. Knapp ein Jahr später heirateten die beiden, kurz nach der Vermählung reisten sie zu Zweit in den Kongo. Nach der Geburt des zweiten Kindes brachen Unruhen aus, und Greti kehrte mit dem Nachwuchs in die Heimat zurück. Ein Jahr später folgte Hans Ueli ihr. Nach fünf Jahren daheim war für sieben Jahre Paris ihr Zuhause, bevor sie sich 1972 endgültig in der Schweiz niederliessen.

Der Jubilar hätte noch viel zu erzählen, beispielsweise von seiner grossen politischen Laufbahn als Gemeinde-, Kantons- und Regierungsrat. Oder von seiner legendären Verkündung als Landammann im Jahr 1989, als das Frauenstimmrecht angenommen wurde. Stundenlang könnte man dem weit gereisten Mann zuhören, wie er detailgetreu aus seinem bewegten Leben erzählt.

Hans Ueli Hohl und seine Frau wohnen in einem grossen, wunderschönen Appenzellerhaus. «Das ist unser Luxus, den wir uns leisten», meint er. «Und zwei Autos besitzen wir auch». In Lachen, wo die beiden daheim sind, bedeutet dies Freiheit. Doch weit fahren sie nicht mehr. Viel lieber geniessen die beiden ihr schönes Zuhause. Die beiden sind dankbar, dass sie noch immer zusammen in ihrem Haus wohnen können. Und dies sieht man den beiden wahrlich an.

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