Abschied von Seelsorger Albert Kappenthuler

Der Feldgottesdienst beim Bildstock auf der Ledi in Oberegg war für einmal erfüllt mit Wehmut. Vor Jahresfrist hatte Albert Kappenthuler die neue Seelsorgerin Cornelia Callegari an diesem Ort ins Amt eingeführt. Jetzt war es an ihr, ihn offiziell aus dem Dienst zu verabschieden.

  • Nachwuchsmusikanten gestalteten die Feier mit.  (Bilder: Rolf Rechsteiner)

    Nachwuchsmusikanten gestalteten die Feier mit. (Bilder: Rolf Rechsteiner)

  • Albert Kappenthuler hat auf seinem Ruhesitz Platz genommen. Neben ihm steht Walter Breu.

    Albert Kappenthuler hat auf seinem Ruhesitz Platz genommen. Neben ihm steht Walter Breu.

Er habe nach dem Hinschied von Pfarrer Johann Kühnis seine anstehende Pensionierung um ein Jahr aufgeschoben, um ihr den Start zu erleichtern, erklärte Cornelia Callegari am Sonntag dankbar. Walter Breu schloss sich diesem Dank namens der Kirchenverwaltung an und überbrachte ein passendes Geschenk. Ein Lehnstuhl, bestehend aus zwei ineinander schiebbaren Brettern mit Schnitzerei, wird ihm den Ruhestand versüssen. Geschaffen hat das Kunstwerk Armin Bürki, der Schöpfer des Schwingerbrunnens für das Kantonale vom 8. und 9. Juli in Oberegg.

Albert Kappenthuler bedankte sich bei den rund hundert Pfarreiangehörigen herzlich für den nachfolgenden Applaus. Er habe der Pfarrei Oberegg elf Jahre lang im Nebenamt gedient, während Heiden das Zentrum seines Wirkens geblieben sei. Mit Johann Kühnis habe ihn eine enge Freundschaft verbunden, weil sie beide in vielen Dingen übereingestimmt hätten. «Wir waren ein Dream-Team, den jeder hat den andern gewähren lassen. Gegenseitige Hilfe und Unterstützung war indes immer selbstverständlich.» Kappenthuler lobte Oberegg als «ungeheuer aktive Gemeinde». Zwischen der Arbeit in der Seelsorgeeinheit über dem Bodensee und der Pfarrei Oberegg liege mehr als ein Hügelzug, so seine Erfahrung. Grosser Dank gebühre denn auch seiner Nachfolgerin und ihrem Team, der Kirchenverwaltung und dem Pfarreirat, den kirchlichen Vereinen und allen guten Geistern, die an den Traditionen festhalten und das Gebet pflegen.

Cornelia Callegari stellte an den Anfang ihrer Predigt die Frage: «Haben Sie sich auch schon gottlos verlaufen auf einer Wanderung?». Sie pries Christus als Wegweiser für den Alltag und strich das gute Gefühl heraus, das entsteht, wenn man nach Irrwegen auf gesicherte Pfade zurückfindet. In den Fürbitten fand auch die per Oktober angekündigte Schliessung des Alters- und Pflegeheims Torfnest ihren Nachhall. Ins Gebet eingeschlossen wurden nicht nur die betagten Bewohner, die zum Umzug gezwungen werden. Auf Gottes Hilfe hofft man auch für die Politiker, die den Weg aus dem Debakel finden müssen. Gute Lösungen sind gesucht.

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