Ein fast vergessenes Gefühl stellte sich am vergangenen Samstagmorgen in der Mehrzweckhalle in Rehetobel ein, als die Musikgesellschaft Brass Band Rehetobel musikalisch die 96. Delegiertenversammlung des Appenzeller Blasmusikverbandes (ABV) eröffnete. Die Präsidentin Claudia Frischknecht freute sich, die Vereinssektionen und Gäste wieder physisch zur alljährlichen Versammlung begrüssen zu dürfen.
Talentierte Persönlichkeiten gesucht
Die Verbandsrechnung schliesst mit einem Gewinn von knapp 3300 Franken, gegenüber dem budgetierten Verlust von 900 Franken. Gemäss den Erläutertungen, reduzierte die SUISA pandemiebedingt einmalig ihre Beiträge. Eine weitere eher unerfreuliche Rolle zum positiven Ergebnis spielte, dass im vergangenen Jahr kein ABV-Preis vergeben werden konnte. Die Präsidentin ermunterte die Delegierten, talentierte Persönlichkeiten aus den Vereinen dem ABV zu melden. Das Preisgeld betrage 1 500 Franken.
Geschäftsstelle mit St. Galler Blasmusikverband
Aus dem Vorstand tritt Stefan Herzog, Ressort Jugend, zurück. Ebenso hat die Leiterin der Geschäftsstelle, Severine Peng, ihre Kündigung eingereicht. Die Vakanz im Vorstand konnte noch nicht besetzt werden. Für die Besetzung der Geschäftsstelle zeigt sich jedoch eine neue, innovative Lösung. Die Geschäftsstelle soll in Zukunft gemeinsam mit dem St. Galler Blasmusikverband geführt werden. Der Rekrutierungsprozess sei auf gutem Weg, freut sich die Präsidentin.
Harmonieorchester der höchsten Stärkeklasse am Kantonalmusikfest
Das Kantonale Musikfest, welches vom 24. bis 26. Juni in Heiden stattfindet, soll ein Feuerwerk der Emotionen werden. «Und das nicht mit zwei Jahren Verspätung, sondern mit zwei Jahren mehr Power», wie OK-Präsident Norbert Nef betonte. 47 Vereine haben sich für die Wettspiele in allen Kategorien angemeldet. Mit grosser Freude erwarten die Organisatoren mit La Landwehr de Fribourg sogar ein Harmonieorchester der höchsten Stärkeklasse.
Unter den Gästen aus Politik und den Verbandssektionen aus dem nahen In- und Ausland befanden sich Ständerat Andrea Caroni wie auch Regierungsrat Alfred Stricker. Letzterer sah in seinen Grussworten viele Parallelen zwischen der Politik und dem Vereinsleben. Beides brauche viel Kraft und Energie vor allem für die Nachwuchs- beziehungsweise Jugendförderung. Aber wenn es gelinge, sei es sehr gewinnbringend. Er lobte dann auch die Vereine, welche vorwärtsschauen und sich mit ihrer Leidenschaft für die Musik gegenseitig inspirieren. Gemeinsam mit den Appenzeller Blasmusikvereinen freut sich der Kulturminister auf das kommende Kantonalmusikfest in Heiden.