Herisau | 02.02.2023 | 07:00 Uhr
gk
Was macht eigentlich eine Schulleitung?
Michael Häberli, Markus Stäheli, Alex Porta und Carol van Willigen bilden die Herisauer Schulleitung. Sie geben Einblick in ihren Alltag.
Ein intensiver Bereich sei die Personalführung, sagt Schulleiter Alex Porta. Dazu zählen etwa die Pensenplanung und die Stellenbesetzung. Institutionalisiert sind die jährlichen Unterrichtsbesuche mit Standort- und Perspektivengespräch. Die Beobachtungsschwerpunkte werden in der erweiterten Schulleitung besprochen und festgelegt. Die Besuche werden sowohl angekündigt als auch spontan durchgeführt. «So können auf unterschiedliche Art Eindrücke gewonnen werden.» Junge und neue Herisauer Lehrpersonen werden zu Beginn des Schuljahres ein erstes Mal besucht und später nochmals.
An den monatlichen Sitzungen der erweiterten Schulleitung treffen sich die vier Schulleitungspersonen mit den Vorsteherinnen, Vorstehern und Jahrgangsleitenden aus den Schuleinheiten. «Es wird diskutiert,
informiert, priorisiert, entschieden», sagt Schulleiterin Carol van Willigen. Die Inputs seien wertvoll. Es gebe natürlich auch kritische Anmerkungen, aber sie erlebe das Gremium als kooperativ und wohlwollend, erzählt sie. Ab und zu nimmt die Schulleitung an Teamsitzungen teil. «Zum Beispiel, wenn es um Projekte oder Raumfragen geht. Dann ist es gut, wenn das Team aus erster Hand informiert wird.»
Lösungsorientiert vorgehen
Jährlich erstellt die Schulleitung einen Rechenschaftsbericht sowie den Aufgaben- und Finanzplan für die Gemeinde. Mit der Schulpräsidentin Irene Hagmann finden regelmässige Besprechungen statt. Zahlungen, Abrechnungen, die Budgetkontrolle und der Jahresabschluss bilden weitere wichtige Tätigkeiten. Hinzu kommen Treffen mit Vertretungen des kantonalen Departementes Bildung und Kultur
sowie anderen Schulleitungen. Im Bereich Bau/Infrastruktur setzt sich die Schulleitung mit Raumfragen und Informatikmitteln auseinander.
Die Schulleitung hat sich auch mit speziellen, herausfordernden Situationen zu beschäftigen. «Wir haben 1600 Schülerinnen und Schüler und freuen uns, dass dies Ausnahmen sind», erzählt Schulleiter Markus Stäheli. Innerhalb der Schulführung sei es möglich, auch unbürokratische Lösungen umzusetzen. Das Vorgehen sei lösungsorientiert und basiere auf einem Konzept. Dieses gebe Verbindlichkeit und Einheitlichkeit vor. Wichtig sei, mit allen Beteiligten das Gespräch zu suchen.
Nachgefragt bei Michael Häberli
Michael Häberli ist Abteilungsleiter und pädagogischer Leiter der Schule Herisau. Im Kurz-Interview spricht er über sein Amt, den Druck von aussen und die Medienarbeit.
Wie erleben Sie Ihr Amt?
Als sehr vielseitig und interessant. Bei Schulbesuchen erleben wir viel Positives, Besuche von Aufführungen und von Projekten bringen oft schöne Momente. Es ist spannend, an Entwicklungen
mitzuarbeiten – zum Beispiel als Mitglied einer vorbereitenden Gruppe im Hinblick auf das Schulgesetz. Ein einzelner herausfordernder Punkt kann allerdings viel Energie beanspruchen. Das ist für die Lehrpersonen auch so.
Erleben Sie einen grossen Druck von Eltern, Lehrpersonen, Politik?
Ich empfinde mein Amt nicht in erster Linie als belastend. Natürlich sind wir manchmal Erwartungen ausgesetzt. Wichtigen Anliegen nehmen wir uns stets mit dem Wunsch an, etwas in positiver Richtung zu verändern, wenn dies möglich ist. Oft bestehen gesetzliche Vorgaben; dann erleben wir meist Verständnis für Entscheidungen. Die Mehrheit kann unterscheiden zwischen Wünschbarem und Möglichem. Und manchmal gibt es für uns Spielraum.
Sie sind oft Auskunftsperson für Medien. Hat dieser Bereich zugenommen?
Ja, eindeutig. In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Medien häufig gemeldet. Dafür gibt es Gründe: Corona und die Folgen; der Mangel an Lehrpersonen und die Schwierigkeiten in der Stellenbesetzung; die Beschulung von Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine.
Kurzfilm über die Schule Herisau
In einem Film stellt sich die Schule vor, zeigt ihre Vielseitigkeit, informiert über die Organisation, die Ziele und Besonderheiten der Stufen. Was macht die Schule Herisau aus? Wodurch ist sie interessant, zum Beispiel für Lehrpersonen, die sich bewerben? Fragen wie diese werden beantwortet – im Wissen, dass in einem Film von fünf Minuten nur einige Bereiche vorgestellt werden können. Schulleitungs- und Lehrpersonen kommen ebenso zu Wort wie Schülerinnen und Schüler. Der Film kann hier aufgerufen werden.
Eine Publikation der Gemeinde Herisau.