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Max Eugster: «2023 werden für Herisau viele Weichen gestellt»

Zum Jahreswechsel blickt Gemeindepräsident Max Eugster im Interview auf 2022 zurück und schaut voraus auf die Ereignisse, die in der Gemeinde Herisau 2023 anstehen.

  • Max Eugster ist seit 2021 Gemeindepräsident von Herisau. (Bild: gk)

    Max Eugster ist seit 2021 Gemeindepräsident von Herisau. (Bild: gk)

War 2022 ein gutes Jahr für die Gemeinde Herisau?
2022 war auf jeden Fall ein ereignisreiches Jahr. Zu Beginn galten noch strenge Coronamassnahmen, die in der Zwischenzeit glücklicherweise aufgehoben werden konnten. Kurz darauf trat mit dem Ukrainekrieg die nächste Ausnahmesituation ein, die unsere Sozialen Dienste stark gefordert hat. Es macht mich stolz, zu sehen, wie unsere Mitarbeitenden diese Lage bewältigt haben. Meilensteine aus Sicht der Gemeinde Herisau waren die stimmungsvolle Einweihung der reformierten Kirche und das reibungslose Baubewilligungsverfahren der Gemeindeprojekte am Bahnhof.

Was waren Wermutstropfen?
Dass wir aufgrund der angespannten Finanzlage eine schmerzliche Aufgabenüberprüfung angehen mussten. Gerne hätten wir auch die neue Wertstoffsammelstelle im Chammerholz zügig vorangetrieben, um die schwierige Situation an der bisherigen Sammelstelle zu lösen. Dies war aber aufgrund des Einspracheverfahrens nicht möglich.

Eigentlich hätte dieses Jahr auch das Gemeindesportanlagenkonzept vorgesellt werden sollen. Wie ist der Stand?
Das Gemeindesportanlagenkonzept liegt vor und wir haben daraus einen umfassenden Massnahmenkatalog abgeleitet. Weil die finanziellen Mittel begrenzt sind, müssen diese Massnahmen priorisiert werden. Sobald der Gemeinderat vom Geschäft Kenntnis genommen hat, können wir auch die Öffentlichkeit informieren.

Bleiben wir beim Sport: Seit September bezahlen Auswärtige im Sportzentrum mehr für den Hallenbadeintritt. Was ist der Grund?
Der Hallenbadverbund ist eine Initiative der Regio Appenzell AR–St. Gallen–Bodensee. Er orientiert sich am Grundsatz, dass regional genutzte Hallenbäder auch regional finanziert werden sollen. Denn öffentliche Hallenbäder sind immer auf Querfinanzierungen durch Steuergelder angewiesen, da sie keine kostendeckenden Eintrittspreise verlangen können. Deswegen bezahlen Gäste aus Gemeinden, die nicht zum Hallenbadverbund gehören, neu einen höheren Eintrittspreis. Dieser beträgt nach wie vor nur einen Bruchteil der vollständigen Nutzungskosten.

Was sind die Herausforderungen, die 2023 auf die Gemeinde Herisau zukommen?
Gleich zu Beginn wird sich zeigen, ob die befürchtete Energiemangellage abgewendet werden kann. Sie stellt ein grosses Risiko dar, das wir nur schwer abschätzen können. Weiterhin herausfordernd bleiben der Flüchtlingsstrom und die angespannte finanzielle Lage der Gemeinde. Auf Letztere werden 2023 verschiedene Gesetzesrevisionen auf kantonaler Ebenen einen grossen Einfluss haben, insbesondere jene des Steuergesetzes.

Was steht im neuen Jahr sonst noch an?
2023 werden für Herisau viele Weichen gestellt. Es stehen die Gesamterneuerungswahlen für den Einwohnerrat und den Gemeinderat an. Vielleicht kommt es auch zur Wahl eines weiteren Herisauer Regierungsmitglieds und eines Herisauers zum Landammann. Ausserdem stimmen wir über die neue Gemeindeordnung ab und das Projekt Obstmarkt & Platz wird zur Abstimmungsreife gebracht. Am Bahnhof schliesst der Kanton die Hauptarbeiten am Knoten Bahnhofstrasse ab und die Gemeinde
treibt die Vorbereitungen für ihre Bauprojekte voran. Im Rahmen von Herisau 2030 gibt es weitere Aktivitäten zur Belebung des Zentrums. Und über den Becken der ARA Bachwis wird eine Photovoltaikanlage voraussichtlich schon bald Strom produzieren.


Ab der nächsten Ausgabe von «Unsere Gemeinde» wird der Gemeinderat jeweils eine Frage beantworten, die mindestens zwei Wochen vor Erscheinen unter Gemeindekanzlei@herisau.ar.ch eingereicht worden ist. Fragen einsenden können alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde Herisau. Mit der Einsendung willigt die Fragestellerin oder der Fragesteller ein, dass sie oder er namentlich genannt
wird. Weitere Fragen können für eine spätere Ausgabe vorgemerkt oder bilateral beantwortet werden. Es besteht kein Anspruch auf eine öffentliche Beantwortung in «Unsere Gemeinde». Fragen sind prägnant und als Fragesätze zu formulieren. Die Redaktion behält sich Kürzungen von Fragen oder die Rückweisung von Einsendungen vor, welche diese Kriterien nicht erfüllen.

Eine Publikation der Gemeinde Herisau.

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