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Klassenlager: Verantwortung tragen, eine Woche zusammen erleben

Mehrere Herisauer Schulklassen hielten sich in einem Klassenlager auf. Schülerinnen und Schüler geben ihre Eindrücke wieder.

  • Ein Sechstklässler zeigt sein Klassenlager-Heft. (Bilder: gk)

    Ein Sechstklässler zeigt sein Klassenlager-Heft. (Bilder: gk)

«Bis halb drei arbeiten wir daran; nachher schauen wir die Fotos an.» Linda Andermatt, Lehrerin im Schulhaus Waisenhaus, und ihre Jobsharing-Kollegin Andrea Krapf sind an diesem Nachmittag mit der 6. Klasse an der «Nachbearbeitung» des Klassenlagers. Zum Beispiel schreiben die Schülerinnen und Schüler Dankeskärtchen für die Begleitpersonen. «Ich fand die Zwetschgen mit Streuseln sehr lecker», hält ein Kind fest.

Zudem werden die Seiten des Klassenlager-Heftes weiter gestaltet. Tagespläne, Informationen, Regeln, persönliche Eindrücke sind in Bild und Text zusammengetragen, auch die «Tagesfreude» und der «Tagesärger». Die 22 Knaben und Mädchen haben eine Woche in den Flumserbergen verbracht. Zwischenfälle habe es keine gegeben, erzählt die Lehrerin.

Am liebsten Fetzeln: «Da gab es wenig zu tun»
Ende August und im September waren manche Herisauer Schulzimmer unbenützt. «Das Klassenlager ist eine wichtige Erfahrung in der Schulzeit. Die Schülerinnen und Schüler verlassen ihr gewohntes Umfeld, lernen mit der Klasse eine neue Region der Schweiz kennen. Vielfach ist das Klassenlager einem Thema gewidmet», heisst es in einem Statement der Schulleitung. Die Kinder und Jugendlichen müssen sich mehr oder weniger selbst im Alltag zurechtfinden. Die Schülerinnen und Schüler hätten im Lager Verantwortung zu tragen. Die Schulleitung unterstreicht die soziale Bedeutung des Lagerlebens. «Es gibt Ämtli zu erledigen, oft unterstützen die Kinder die Küchencrew.» Am liebsten habe er «gefetzelt», erzählt ein Sechstklässler. «Da gab es wenig zu tun.» Auftischen, Abräumen/Abwaschen, WC waren weitere Ämtli. Ihre Zuteilung erfolgte gruppenweise schon vor Lagerbeginn, ebenso jene der Zimmer.

Verlorene Socken und Wellnessabend
Das Lagerleben werde von den Lehrpersonen abwechslungsreich gestaltet, hält die Schulleitung fest. «Neben Erkundungen der Gegend um das Lagerhaus respektive den Lagerort finden Aktivitäten in den Bereichen Sport und Spiel statt. Gerne erinnert man sich nach Jahren bei Klassenzusammenkünften an die eine oder andere Begebenheit im Klassenlager.» In die letztere Kategorie könnte zum Beispiel die Tatsache zählen, dass «wir manchmal im Zimmer ein Puff hatten und ich vier Socken verloren habe», wie ein Schüler erzählt. Einen anderen wichtigen Platz in den Erinnerungen der 6. Klasse Waisenhaus dürfte der «Wellnessabend» besitzen. Gesichtsmasken aus Quark und Gurken wurden aufgetragen. «Es war freiwillig. Die Knaben haben auch mitgemacht», berichtet ein Mädchen.

Zwei Oberstufen-Jugendliche berichten
Auch die zweite Oberstufe war kürzlich im Klassenlager. Die 40 Schülerinnen und Schüler der Lernlandschaft apricot hielten sich im Unterengadin auf, im Dörfchen Sur En. Zwei Jugendliche berichten von besonderen Erlebnissen.


Vivien: «Schon etwas Spezielles war, dass wir für eine Wanderung um 4.45 Uhr aufgestanden sind. Der Tag wurde streng, einige haben manchmal gefragt: Wie weit ist es noch? Aber es war gleichzeitig eine schöne Wanderung. Speziell fand ich, dass wir viel Zeit miteinander verbringen mussten und durften: Es war eine gute Atmosphäre. Ich war auch mit Schülerinnen und Schülern zusammen, mit denen ich sonst weniger in Kontakt bin. Wir hatten es lustig miteinander, zum Beispiel im Raum mit dem Pingpongtisch und dem Tschüttelikasten. Traurig war ich, als mir bewusst wurde: In dieser Zusammensetzung ist es das letzte Lager. In der ersten Oberstufe waren wir im Winterlager.»


Christian: «Ich bin mit meiner Familie oft im Bündnerland, von da her kenne ich die Gegend. Aber ich war erstaunt über das Kraftwerk, das wir besichtigen konnten. Nicht so schön erlebte ich die Situation in unserem Zimmer. Das war schon ziemlich eng, und als ein zusätzlicher Schüler in unser Zimmer wechselte, war die Luft sehr stickig. Das brachten wir trotz Lüften nicht mehr hin. Etwas Unerwartetes ist auch passiert. Beim Besuch des Schwimmbads verloren ein Knabe und ein Mädchen die Schlüssel ihrer Kästchen. Wir haben sie im Wasser entdeckt; ich tauchte und habe die Schlüssel geholt. Ich habe das gern gemacht.»

Eine Publikation der Gemeinde Herisau.

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