Herisau | 03.11.2022 | 17:00 Uhr
gk
Hilfsmittel für kalte Jahreszeiten: Massagen dienen auch dem Seelenwohl
Das Sportzentrum in Herisau bietet eine Vielzahl von Massagen an. Sie sorgen gerade in den kälteren Monaten nicht nur für Entspannung, sondern reduzieren Stress und fördern die Gesundheit.
Wenn Pascual Sabater über seinen beruflichen Alltag spricht, gestikuliert er mit den Händen. Kein Wunder, schliesslich sind sie seine Werkzeuge – und gute Werkzeuge wollen in Schuss gehalten werden. Als Bereichsleiter Wellness des Sportzentrum Herisau massiert er jede Woche Dutzende von Rücken, Armen, Nacken und Beinen. «Wir bieten hier von klassischen Massagen über kräftigere Sportmassagen bis hin zu Lymphdrainagen mit Vakuumglocken alles an. Und das zu jeder Jahreszeit.» So vielfältig wie das Angebot sind auch die Kundinnen und Kunden, die sich regelmässig bei Sabater auf die Massagebank legen. «Natürlich haben wir viele Sportlerinnen und Sportler. Aber es gibt auch ältere Personen, die sich nicht mehr so viel bewegen können, oder jüngere Menschen, die viel am Computer arbeiten.»
Abhilfe gegen die Volkskrankheiten
Gerade die Arbeit vor dem Bildschirm sorgt für Verspannungen – mit weitreichenden Folgen. «Schmerzen in Kopf und Nacken aufgrund von Fehlhaltungen am Arbeitsplatz sind nicht erst seit dem Homeoffice zur Volkskrankheit geworden», erklärt der Masseur. «Wir bewegen uns nicht nur weniger als früher, sondern auch weniger vielfältig.» Bei klassischen Symptomen wie Verspannungen im Nacken-, Rücken- oder Lendenbereich empfiehlt Pascual Sabater, regelmässig zur Massage zu gehen. «Das Minimum ist einmal im Monat. Sind die Abstände zu gross, besteht die Gefahr, dass sich die gelösten Verspannungen wieder bilden.»
Die Massage bietet neben dem Lösen von Verspannungen einen weiteren Vorteil, der vor allem in kälteren Jahreszeiten zum Tragen kommt. «Sie bringt das vegetative Nervensystem wieder in die Balance», sagt Sabater. «Das bedeutet, dass der Stress reduziert wird und man in eine Phase der Entlastung kommt – und zwar nicht nur körperlich, sondern auch psychisch.» Um für jeden Gast die richtige Behandlung zu finden, findet jeweils vor oder während der Massage eine Besprechung statt. Damit stellt das Team um Pascual Sabater sicher, dass die Mitarbeitenden über den körperlichen und oft auch seelischen Zustand der Kundinnen und Kunden informiert sind. «Eine Person mit einer depressiven Verstimmung massiere ich anders als eine, die tags zuvor einen Triathlon gelaufen ist.»
Mythen und Tipps
Der Masseur, der seit sechs Jahren im Sportzentrum tätig ist, räumt auch gleich mit einigen Mythen rund um das Massieren auf. «Man soll trotz Muskelkater in die Massage gehen, und zwar wenn möglich am Tag nach dem Sport. Das Lockern der Muskeln beschleunigt die Regeneration.» Und auch das Vorurteil, dass eine gute Massage ein wenig schmerzhaft sein müsse, lässt er nicht gelten. «Das kann man nicht pauschal sagen. Es kommt zum einen auf die Person und ihr Schmerzempfinden an, zum anderen auf die Art der Verspannung. Unser Ziel ist es, für alle die individuell passende Massage zu finden.»
Für jene, die bei einer Verspannung nicht bis zur nächsten Massage warten können, hat Pascual Sabater noch zwei Tipps: «Eine heisse Bettflasche auf die schmerzende Stelle legen fördert die Durchblutung. Zudem kann man einen Tennisball zwischen Wand und der Stelle einklemmen. Durch kleine Bewegungen lässt sich punktuell Druck ausüben.» Eine Eigenbehandlung ersetze aber keinen Termin bei einem Profi. «Gerade bei hartnäckigen Verspannungen bringt eine professionelle Massage ein Verschwinden oder eine spürbare Linderung der Schmerzen.»
Eine Publikation der Gemeinde Herisau.