Vernetzungswerkstatt der Lesegesellschaften, Quartier- und Einwohnervereine

Mit den Lesegesellschaften hat sich im Kanton Appenzell Ausserrhoden eine Tradition aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erhalten, die anderswo in dieser Art verschwunden ist.

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In 13 der 20 Gemeinden des Kantons bestehen noch eine oder mehrere Lesegesellschaften. Sie vereinigen Leute mit unterschiedlichen Ansichten zu einem Austausch in allgemeinbildenden, aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Themen und geben so wichtige Impulse für das politische und kulturelle Leben ihrer Gemeinden. Auf der «Liste der lebendigen Traditionen in der Schweiz», welche 167 Traditionen umfasst, sind auch die Lesegesellschaften (LG) in Appenzell Ausserrhoden aufgeführt.

Das Amt für Kultur Appenzell Ausserrhoden hat 2015 alle 26 noch aktiven Lesegesellschaften im Kanton zu einem gemeinsamen Treffen eingeladen. Um diese Idee der Vernetzung weiter zu pflegen, haben die Parteiunabhängigen AR letzten Samstag alle Lesegesellschaften sowie die Quartier- und Einwohnervereine zu einer Vernetzungswerkstatt nach Trogen eingeladen. Dies unter dem Motto von Saint-Exupéry «Die Zukunft soll man nicht voraussehen wollen, sondern möglich machen». Motive für diese Veranstaltung waren die teilweise Überalterung der Lesegesellschaften und Vereine, Nachwuchsprobleme und Mitgliederschwund sowie die Abhängigkeit von einzelnen Protagonisten. In der Überzeugung, dass ein Engagement für eine Vernetzung nur geweckt werden kann, wenn auch ein konkreter Nutzen geschaffen wird, konnte ein attraktives Programm geboten werden.

Nach einem musikalischen Einstieg durch Timo Wüthrich und der Begrüssung durch alt Kantonsratspräsident Max Frischknecht, Präsident der Lesegesellschaft Bissau, Heiden, referierte Ruedi Stricker von der gleichnamigen Consulting-Firma über die Themen Marketing und Werbung in der Vereinsarbeit. Schauspieler Philipp Langenegger führte die Teilnehmenden auf gekonnt humorvolle Art näher ans Thema. Dabei sorgte er im Wortsinn auch für die nötige Bewegung. In den anschliessenden Gruppenarbeiten wurde intensiv diskutiert und die Präsentationen der Gruppenarbeiten im Plenum sorgten wiederum für angeregte Diskussionen. Abgerundet wurde der Anlass durch einen Apéro mit musikalischer Begleitung.

Dank grosszügiger Unterstützung durch die Steinegg-Stiftung konnte so eine Vernetzungsplattform organisiert werden, die auf gute Resonanz gestossen ist. 25 der angeschriebenen Vereine und Gesellschaften haben am Anlass teilgenommen. Sie konnten gemeinsam Ideen für die Mitgliedergewinnung erarbeiten und Erkenntnisse aus Werbung, Marketing und Public Relations für die Vereinsarbeit gewinnen. Das Ziel der Vernetzungswerkstatt, also das Weitergeben von Ideen und Erfolgsgeschichten an Vernetzungspartner, konnte erreicht werden. So können Dynamik, Energie und Lust bei den Vorständen für die Mitgliedergewinnung aufgebaut und Mut entwickelt werden, etwas zu wagen. In Gruppenarbeiten wurden die Inhalte eine Sendschrift ausgearbeitet, welche nun allen Beteiligten zugestellt wird. Nach einem herzlichen Dankes-Applaus für die vorbereitende Arbeitsgruppe der PU AR konnten die rund 50 Teilnehmenden inspiriert auf den Heimweg.

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