Unbürokratische Hilfe in der Not als Ziel

Die Appenzellische Gemeinnütztige Gesellschaft (AGG) lud zur Jahresversammlung ein und 150 Mitglieder folgten der Einladung.

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«Bildung ist unser höchstes Gut, nur keine Bildung ist noch teurer.» Mit dieser Aussage eröffnete Vreni Kölbener die Versammlung in Appenzell. Ihre Erfahrungen mit der Schule bezeichnete sie als «verhaltensorginell». Gefragt seien Geduld und Einfühlungsvermögen; Chancengleichheit sei nicht realisierbar. Sie erinnerte an eine moderne Leistungsgesellschaft mit Erfolg als Massstab für Erziehung. «Immer mehr Menschen bleiben auf der Strecke, sie brauchen unsere Unterstützung und dafür setzen wir uns ein.»

Jeremias Gotthelf habe einst gemahnt, dass es die Aufgabe der Gesellschaft sei, mit leidenden Menschen würdevoll umzugehen. Doch immer mehr Menschen seien ausgebrannt und psychisch krank – auch im Appenzellerland. 27 Gesuche um Unterstützung von Organisationen gingen ein, dazu kamen zehn Gesuche zur Einzelfallhilfe. Als Ziel bezeichnete sie die unbürokratische Hilfe «Die Gesellschaft kommt nur weiter, wenn sie mit den schwächsten Mitgliedern würdevoll umgeht und ihnen eine Perspektive bietet.»

Entsprechend der einleitend formulierten Botschaft genehmigten die Mitglieder Beiträge von 26’000 Franken. Je 10’000 Franken gehen an die Stiftung «Roothuus» in Gonten und an die Stiftung «Tosam» (bis 2023), je 3000 Franken erhalten das Wohnheim Kreuzstrasse in Herisau sowie das sozialpsychiatrische Angebot «Säntisblick», ebenfalls in Herisau.

Personell veränderte sich der Vorstand: Ruedi Eberle schied aus, sein Nachfolger ist Marco Knechtle (Rektor und Lehrer am Gymnasium St. Antonius in Appenzell). «Wir lassen ihn ungern ziehen, aber er wird unsere Stimme und unsere Anliegen in die Standeskommission tragen.» Als Revisor schied Emil Bischofberger aus, sein Nachfolger ist Jürg Tobler. Alle übrigen Mitglieder des Vorstanden wurden im Amt bestätigt.

Das Traktandum «Wünsche und Anträge» nutzte die Präsidentin für einen Aufruf in eigener Sache. Der Vorstand soll durch eine ehrenamtliche KV-Fachkraft von administrativen und organisatorischen Aufgaben entlastet werden. Diese Person werde nun gesucht. Eine wichtige Voraussetzung sei dabei Diskretion.

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