Silvesterchlausen – eine alte Tradition lebt

Zur Tradition am 31. Dezember gehört jeweils im Appenzeller Hinterland und teils auch im Mittelland das Silvesterchlausen mit “schööne“, „schöö-wüeschte“ und „wüeschte“ Chläusen. Sie ziehen von Haus zu Haus, Hof zu Hof und wünschen nach einem Zäuerli allen „E guets Neus“.

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In den einzelnen Gemeinden wartete am Morgen des 31. Dezember viel Volk und Heimweh-Appenzeller auf das Eintreffen der einzelnen „Schuppel“. Mit Schellen, Rollen und Zäuerli machten sie sich bemerkbar und sofort waren sie umgeben – trotz schlechter Witterung – von vielen Schaulustigern. Die Hauben und Hüte wurden bewundert und andächtig den Zäuerli gelauscht. Während die „Schööne“ in Samtgewändern meistens Szenen aus dem bäuerlichen Leben und Brauchtum achten, besteht das Material der „Schöö-wüeschte“ aus Naturmaterialien („Chresgroscht“), die „Wüeschte“ verwenden vorwiegend Heu, Stroh, Wacholder, Stechlaub und andere Naturmaterialien wie Hörner, Tierzähne, Felle etc. Die in liebevoller Handarbeit in hunderten von Freizeitstunden angefertigten Hauben mussten diesmal teils unter Plastik geschont werden, stiessen beim Publikum aber trotzdem auf Begeisterung und Lob.
Das Chlausen dauerte vom frühen Morgen bis spät in die Nacht hinein und wird vielfach mit einem gemütlichen Schlusschlausen in einer Wirtschaft abgeschlossen. Ergänzt wurde das Chlausen in Herisau im Alten Zeughaus am 30./31. Dezember mit einer Ausstellung, bei der die Hauben und Hüte sowie der „Groscht“ hautnah und in aller Ruhe angesehen werden konnte. Dabei erklärten Brauchtumskenner, wie alles entsteht, umrahmt von einigen Zäuerli.

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