Martin Roth im Kampf um den Kranz ohne Chance

Eindrückliche und erdrückende Berner Dominanz am Schwingfest Schwarzsee.

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Mit dem Bergklassiker auf dem Schwarzsee eröffneten am Sonntag auch die Nordostschweizer Schwinger die Bergkranzsaison. Obwohl die Ostschweizer nicht mit allen Leistungsträgern am Start waren, mussten sie gegen die Berner Schwinger eine gar übermässig grosse Schlappe in Kauf nehmen.
Von den Appenzellern vermochte sich einzig der Herisauer Martin Roth bis zuletzt im Kampf um die begehrten Kränze zu halten. Obwohl sein Start mit einer Niederlage gegen den unbequemen Südwestschweizer Marc Gottofrey nicht nach Mass gelang, vermochte er im Anschluss dennoch Schritt für Schritt Punkte gutzumachen. Als einer der wohl spektakulärsten Gänge dürfte derjenige gegen den aufstrebenden Berner Fabian Staudenmann zu werten sein. Mit Chancen auf beiden Seiten endete der Abnützungskampf ohne einen Sieger. Gegen den grossgewachsenen Berner Severin Schwander, welcher im vorhergehenden Gang den Thurgauer Eidgenoss Tobias Krähenbühl zu bezwingen vermochte, gelang Roth die Rückkehr auf die Siegerstrasse. Das kleine Teilnehmerfeld von gerade mal 90 Schwingern deutete allerdings einmal mehr darauf hin, dass man sich den Kranz auch im sechsten Gang noch verdienen musste. So kam es im Anschluss zum Aufeinandertreffen gegen den Oberaargauer Eidgenossen Remo Käser. Obwohl mancher Zuschauer das Resultat anders sah, musste der Appenzeller als Verlierer vom Platz und verpasste so das angestrebte Eichenlaub.
Der wohl optimalste Start gelang dem Gontner Thomas Koch. Nachdem ihm der Auftakt wunschgemäss gelang, blieb er auch im Duell gegen den Seeländer Eidgenoss Florian Gnägi siegreich. Leider vermochte er diesen Erfolg nicht in die weiteren Gänge mitzunehmen und verpasste den Kranz ebenfalls. Auch sein Bruder Reto Koch bewies sein Können in mehreren Gängen, obwohl nicht alle mit einem Sieg beendet wurden. Am Ende hatte er allerdings keine Chancen mehr zum Kranzgewinn. Unglücklich verlief der Wettkampf für den einzigen angereisten Appenzeller Eidgenoss Marcel Kuster. Nach der Auftaktniederlage im Eidgenossenduell gegen Thomas Sempach musste er sich noch zwei weitere Male das Sägemehl vom Rücken wischen lassen. Entsprechend war es auch ihm nicht mehr gegönnt, um die Kränze mitzutun. Ähnlich erging es dem vierten Appenzeller Roman Wittenwiler. Nach drei Niederlagen war auch für ihn im Endeffekt der Kranz nicht mehr realisierbar.
Mit Daniel Bösch ergatterten sich die Nordostschweizer gerade mal einen Kranz. Noch schlimmer traf es den gastgebenden Südwestschweizer Verband, welcher das Fest ohne Eichenlaub beenden musste. Von den ohnehin schon rar gesäten Kränzen räumten die Berner 13 ab. Sie dominierten das Fest bereits zur Wettkampfhälfte nach Belieben, weshalb es bereits früh zu internen Berner Duellen kommen musste. Im Schlussgang standen sich entsprechend ebenfalls zwei Berner gegenüber. Hierbei vermochte der Emmentaler (noch) Nicht-Eidgenoss Matthias Aeschbacher in einem sonst eher farblosen Schlussgang seinen Verbandskollegen Simon Anderegg mittels seinem Spezialschwung „innerer Haken“ zu bezwingen. Für Aeschbacher war es der insgesamt sechste Kranzfestsieg, allerdings der erste an einem Bergkranzfest. Wie hart der Kranzgewinn an einem Bergfest ist, zeigte sich auch bei Schwingerkönig Kilian Wenger. Er verpasste den Kranz um einen Viertelpunkt.

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