Knappe Niederlage nach Pausenführung für Frauen FC Bühler 1

Bühler zeigte gegen die Zürcherinnen eine formidable erste Halbzeit, zahlte dann in der zweiten Halbzeit wohl dem knappen Kader und der Verletzungsmisere Tribut.

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Mit ganz knappem Kader trat Bühler am nassen, aber zum Glück nicht allzu kalten Sonntagnachmittag an. Mehrere Spielerinnen fehlten verletzt, und Simone Scherrer ging krank in die Partie. Auf der Bank auch nur eine fitte und eine angeschlagene Alternative. Das soll kein Alibi sein, den widrigen Umständen zum Trotz begann Bühler sackstark. Sie bissen sich gleich in der gegnerischen Hälfte fest. Der Führungstreffer lag in den Anfangsminuten in der Luft. Dumm dann ein Abspielfehler und zu langsames Umschalten. Eine Winterthurerin erhielt den Ball auf 18/20 Meter zugespielt und versenkte präzis und nahe am Pfosten zur überraschenden Führung – eine Chance ein Tor – effizient. Die Frauen vom Rotbach hatten dann ein Zeitchen Mühe, den Anfangsrhythmus wieder zu finden, doch nach 20 Minuten hatten sie wieder alles im Griff. Chiara Quarella erkämpfte sich rechts hinten einen Ball und lancierte die junge Melina Wild. Diese setzte sich gegen die grossgewachsene Verteidigerin durch und spielte einen perfekt getimten Ball in die Mitte auf Sarina Fritsche. Diese wiederum traf wunderbar und direkt zum 1:1. Bühler drückte auf den zweiten Treffer. Es fehlte aber in den letzten 20 Metern die letzte Durchschlagskraft. Winterthur versuchte es mit langen Bällen und Kontern. Aus so einem gab es einen Corner für die Gäste, und da hatte Bühler Glück, denn eine Spielerin ging am hinteren Pfosten vergessen und es brauchte eine tolle Parade von Joëlle Büchler, um den zweiten Gegentreffer zu verhindern. Besser machte es Bühler in Minute 34: Martina Johnson holte mit allerletztem Einsatz einen Eckball heraus. Belinda Bischof platzierte den Ball genau auf den Scheitel von Michèle Wüst, welche wuchtig, unhaltbar, zum 2:1 für Rotweiss traf.
In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit trafen die Gäste mit einem Schuss von der Grundlinie den Aussenpfosten. Die Pausenanweisung der Trainer war, die wacklige und langsame Abwehr der Gäste mehr zu pressen und versuchen, das dritte Tor zu erzielen. Auf dem Platz stand aber halt auch noch ein Gegner, und dieser kam besser in die zweite Halbzeit rein. In der 55. Minute versuchte es eine Spielerin mit einer «Bogenlampe» aus grosser Distanz und düpierte damit Joëlle Büchler im Tor des FCB – 2:2 Ausgleich.
Es war nun ein Abnützungskampf. Bühler monierte beim Schiedsrichter immer wieder die harte Gangweise der Gäste, die es schafften, mit harten Einstiegen den Mittelfeldspielerinnen des FCB den Schneid abzukaufen. Besonders Selina Ramelli, welche in der zweiten Halbzeit gefühlte zehnmal gefoult wurde, wurde so aus dem Spiel genommen. Hart am Limit, das musste auch der neutrale Zuschauer so sehen. Es wurde aber auch noch Fussball gespielt, und besonders Belinda Bischof erwies sich als Aktivposten. Sie konnte in der 62. Minute schiessen, traf den Ball aber nicht wunschgemäss. Bühler ging aber mehr und mehr die Puste aus.
Die Gäste, die in der zweiten Halbzeit ebenbürtig waren, durften in der 70. Minute den Luckypunch bejubeln. Mit einen wunderbaren Pass wurde die Stürmerin freigespielt und sie schaffte es, aus recht spitzem Winkel den 2:3-Siegtreffer zu erzielen. Ein schöner Treffer. Bühler versuchte nochmals alles, stellte auf ein 3:4:3 um, und fast wäre Belinda Bischof der erneute Ausgleich gelungen. Ihr Schuss ging aber knapp drüber. Kurz vor Ende trafen die Gäste, Bühler war nun – im Suchen des verdienten Ausgleichs – offen wie ein Scheunentor, glamourös noch den Pfosten. So blieb es beim knappen 2:3 in einem sehr guten 1. Liga-Spiel. Die Punkteteilung hätte eher zum Spiel gepasst.

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