Kathrin Bosshard erhält den kantonalen Kulturpreis 2019 von Appenzell Ausserrhoden

Der Regierungsrat verleiht Kathrin Bosshard den Kulturpreis 2019 des Kantons Appenzell Ausserrhoden. Damit zeichnet er eine Künstlerin aus, die eine einzigartige Theatersprache entwickelt hat, mit ihren Stücken ein breites Publikum findet und Jung wie Alt gleichermassen begeistert. Seit vielen Jahren wirkt und wohnt Kathrin Bosshard in Herisau. Der Preis ist mit 25'000 Franken dotiert und wird im Rahmen einer öffentlichen Feier im Juni in Herisau überreicht.

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Kathrin Bosshard wurde 1972 geboren und ist in Herisau aufgewachsen, wo sie auch heute noch wohnt. Sie studierte von 1996-2000 im Mekka der Puppenspieler: an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Im Jahr 2000 gründete sie das Theater «Fleisch+Pappe» und ist seither als Puppenspielerin und Schauspielerin, als Regisseurin und Texterin tätig. Von 2001-2004 arbeitete sie auch als Dozentin für Figurenspiel an der Hochschule für Musik und Theater in Zürich (heute ZHdK).

Die Liste der Arbeiten von Kathrin Bosshard und ihres Theaters «Fleisch+Pappe» ist beeindruckend. Sie hat vier Soloprogramme geschaffen und in unzähligen Produktionen mitgewirkt. Sie hat eine einzigartige Theatersprache entwickelt und findet in den Stücken sowohl für Kinder als auch für Erwachsene die jeweils adäquate Sprache. Dabei spielen die Puppen, die sie selbst herstellt und denen anzumerken ist, dass ihre Schöpferin sie mag, eine wichtige Rolle. Besonders hingezogen fühlt sie sich zu Tieren. So spielen im Stück «Unter Artgenossen» gleich fünf Viecher eine konfliktträchtige Hausgemeinschaft. Und dass die tierischen «Artgenossen» einem bestimmten Menschentyp ähneln, ist durchaus gewollt. Für Kathrin Bosshard ist Puppenspiel ein grossartiges Medium, um die Wirklichkeit zu spiegeln und auch belastende Themen anzupacken. Unvergesslich sind die zwei Hasenfiguren im Film «Vaters Garten» von Peter Liechti und deren Dialoge, wenn es schwierige Dinge zu sagen gab.

Neben Kinderstücken seien Produktionen für Erwachsene immer mehr ins Zentrum gerückt, sagt Kathrin Bosshard. Das habe mit der Lust an gesellschaftlichen Themen zu tun, aber auch mit der Unlust, auf der Bühne pädagogische Erwartungen erfüllen zu müssen. Ihre nächste Produktion aber wird ein Kinderbuchklassiker sein: «Frederick», die berühmte Mäusegeschichte, in Kooperation mit dem Figurentheater St.Gallen.

Überregionale Ausstrahlung

Die künstlerische Arbeit von Kathrin Bosshard geniesst hohe Anerkennung und strahlt überregional aus. So wurde sie mit verschiedenen bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Mit dem «Bundesordner»-Ensemble am Casinotheater Winterthur gewann sie 2018 den Swiss Comedy Award; 2005 und 2009 erhielt sie einen Ausserrhoder Werkbeitrag, 2007 den Förderpreis der Internationalen Bodenseekonferenz IBK, und der Verband des freien Theaters «t.» verlieh ihr 2011 den Schweizer Innovationspreis.

Der Regierungsrat von Appenzell Ausserrhoden würdigt Kathrin Bosshard mit dem kantonalen Kulturpreis 2019 für ihre umfassende, vielfältige und einzigartige Theaterarbeit, die in der ganzen Schweiz auf ein grosses Publikum stösst und Jung und Alt gleichermassen zu begeistern vermag. Der Preis ist mit 25‘000 Franken dotiert und wird der Künstlerin im Juni im Rahmen einer öffentlichen Feier in Herisau überreicht.

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