«Jim Knopf» mit einem Ständerat

Am Mittwoch gastierten im Rahmen des Schweizer Vorlesetages Prominente in Bibliotheken, Kindergärten, Schulen: Andrea Caroni las im Schulhaus Saum.

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Die Dritt- und Viertklässler liegen an diesem Mittwoch vor dem Mittag auf Kissen. «Wer von euch wäscht sich jeden Tag mit einer Lokomotivführer-Seife?», fragt der Ausserrhoder Ständerat Andrea Caroni. Er sitzt am Boden, liest vor, stellt Zwischenfragen. Er fordert die Kinder auf, zu rufen: «Frau Mahlzahn, ein Paket für Sie!» Im Alter von neun, zehn Jahre sei «Jim Knopf» eines seiner Lieblingsbücher gewesen. «Ich habe das Buch nun bei meiner Mutter im Estrich ausgegraben.» Das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) hat den Vorlesetag ausgeschrieben, möchte das Bewusstsein für die Wichtigkeit des Vorlesens schärfen und dazu animieren, die Freude an Geschichten und an der Welt der Sprache weiterzugeben.

Einmal laut, einmal leise

«Ich bin von den Organisatoren angefragt worden und mache da gerne mit. Lesen und Vorlesen finde ich toll», sagt Caroni. Vor dem halbstündigen Einsatz des Ständerats ordnen die Kinder im Schulhaus Saum Figuren aus dem Sprachbuch den verschiedenen Geschichten zu, die Michael Ende geschrieben hat. Und sie tragen Informationen über den Autoren von «Jim Knopf» vor. Caroni wird von seiner kleinen Tochter Fiona begleitet. Sie sitzt neben ihrem Vater und hört ebenfalls aufmerksam zu. «Mit ihr habe ich gestern ein wenig das Vorlesen geübt.» Der Ständerat liest einmal laut und einmal leise, zuerst dynamisch und dann wieder langsam – je nach Satzinhalt. Und er ergänzt die Textpassagen mit Erklärungen. «Das goldene Telefon hatte ein langes Kabel. Handys gab es eben noch nicht, als die Geschichte geschrieben wurde.»

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