Historisches Mehrfamilienhaus erstrahlt in neuem Glanz

Die denkmalgeschützten, vom Ausserrhoder Fabrikanten, Politiker und Kunstmäzen Georg Euler-Bänziger erstellten Fabrikations- und Wohnpaläste an der Dorfhalde sind architektonische Bijous. Nach stilgerechten Restaurierungsarbeiten erstrahlt heute auch das hufeisenförmige Gebäude mit fünf Wohnungen in neuem Glanz.

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Die Dorfhalde repräsentiert ein dominantes Stück Ausserrhoder Textilgeschichte, an deren Beginn Fabrikant Johannes Bänziger (1804 – 1840) steht. Im Alter von erst 23 Jahren begann sein Aufstieg, und in der Folge führte er seinen Betrieb mit Stickerei, Weberei, Druckerei, Bleicherei und Appretur zur grossen Blüte. Im Unternehmen an der Lutzenberger Dorfhalde waren 150 Personen beschäftigt, und in der Umgebung, aber auch in Vorarlberg, Tirol und Bayern waren zudem rund 4000 Heimarbeiterinnen für den erfolgreichen Lutzenberger Unternehmer tätig.
Nach Bänzigers frühem Tod übernahm sein Schwager Johann Georg Euler-Bänziger (1815 – 1894) das Unternehmen. Der gebürtige Basler verlegte seinen Wohnsitz an die Dorfhalde, wo er in den 1850er Jahren eine Reihe herrschaftlicher Häuser im Stil der Neurenaissance erstellen liess. Geplant wurden sie vom damaligen St. Galler Stararchitekten Felix Wilhelm Kubly, der auch für die Baupläne der heutigen evangelischen Kirche von Heiden verantwortlich zeichnete.
Zwischen 1856 und 1867 war Euler Mitglied des Ausserrhoder Kantons- und anschliessend des Regierungsrats.
Auf den kinderlos gebliebenen Euler folgte der ebenfalls aus Basel stammende Neffe Emanuel Streichenberg-Burckhardt, und bis 1947 leiteten weitere Generationen dieser Familie die Firma. Dann erfolgte Besitzerwechsel, und heute dienen die Dorfhalde-Gebäude als Wohnungen. Nachdem Familie Zürcher-Jankovics bereits vorher Häuser stilgerecht restaurieren liess, folgten nun Ivan und Susanne Jankovics-Lutz als Eigentümer des östlichsten Hauses, in dessen Untergeschoss sich seit Jahren eine Auto-Garage und –Werkstatt befindet. „Die Denkmalpflege hat uns beraten, und auch die Ergänzung der beiden Seitenflügel mit Balkonen wurde gutgeheissen“, erklärt Susanne Jankovics. „Nebst der Aussenrenovation erfolgte auch die Erneuerung zweier Wohnungen, und wir freuen uns, dass das historische Gebäude heute in neuem Glanz erstrahlt und zudem heutigen Wohnvorstellungen entspricht.“

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