Gemeinderat sagt «Ja» zur Schulsozialarbeit

Der Gemeinderat befürwortet in einem Grundsatzentscheid die Schulsozialarbeit im Appenzeller Mittelland.

  • Kein Bild vorhanden.

    Kein Bild vorhanden.

Aus der Bedarfsanalyse geht hervor, dass vermehrt Situationen und Schwierigkeiten auftreten, welche die Lehrpersonen sowie die Schulleitung stark belasten. Die Herausforderungen im Schulalltag sind jedoch komplexer und können nicht alleine durch die Schule und externe Fach[-] und Beratungsstellen aufgefangen werden. Deshalb sei die Einführung der Schulsozialarbeit sinnvoll und notwendig. Entsprechend ihren Grundsätzen setzt sich die Schulsozialarbeit zum Ziel, Kinder und Jugendliche von der Primarschule bis zum Ende ihrer obligatorischen Schulzeit zu begleiten. Ihre Herausforderungen und Entwicklungsaufgaben stehen dabei im Zentrum.

Die Schulkommissionen des Appenzeller Mittellandes haben sich für die gemeinsame Einführung des Angebotes ausgesprochen. Das Angebot der Schulsozialarbeit soll allen an der Schule Beteiligten ab dem Schuljahr 2019/2020 kostenlos zur Verfügung stehen. Der Aufbau soll ab Januar 2019 in Angriff genommen werden. Die Sozialen Dienste Appenzeller Mittelland begrüssen ebenfalls die Schaffung einer Schulsozialarbeit. Es sei wichtig, Familiensysteme früher zu erfassen und somit den Leidensdruck von Kindern frühzeitig zu erkennen.

Soziale Arbeit im Schulalltag heisst, eine niederschwellige Anlaufstelle für schwierige, verhaltensauffällige Situationen schaffen. Sie kann von Kindern, Lehrpersonen, Schulleitung und Eltern beansprucht werden. Auffälligkeiten, Elternhausprobleme, Konflikte, Ängste und Überforderungen können frühzeitig erkannt werden, Eskalationen und langwierige «Geschichten» können frühzeitig angegangen werden. Lehrpersonen können Beobachtungen zu Familiengeschichten an eine Vertrauens-Fachperson weiterleiten, welche sich anschliessend darum kümmert. Rollenkonflikte können umgangen werden, und die Lehrpersonen können sich wieder vermehrt auf ihren pädagogischen Kernauftrag konzentrieren.

In einer ersten Vertragsphase soll pro 550 Schülerinnen und Schüler eine Vollzeitstelle eingerechnet werden. Mit den Kosten für den Personalaufwand sowie die Infrastruktur für die Stellenleitung müsste Bühler für die Primarschule mit jährlichen Kosten von 35‘000 Franken und für die Oberstufe zusammen mit Gais mit total 43‘000 Franken rechnen.

Als Grundlage für eine regionale Einführung hat sich Teufen bereit erklärt, als Sitzgemeinde die Federführung zu übernehmen. Die Sozialarbeiter werden jedoch ein festes Pensum an jeder Schule haben, dies zu einer festen Zeit und von der gleichen Person. In Bühler steht Raum im Alten Schulhaus zur Verfügung.

In der aktuellen Phase geht es darum, abzuklären, welche Gemeinden des Mittellandes plus zusätzlich Wald und Rehetobel sich zur Sozialschularbeit äussern. Zu deren Einführung besteht keine Verpflichtung. Im Rahmen des Sozialhilfegesetzes besteht dennoch eine Rechtsgrundlage.

Weitere Artikel