Federers Umzug nach Rapperswil weckt Erinnerungen

Das Appenzellerland musste auf „Schumi“ verzichten.

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Die Freude in Rapperswil-Jona ist gross: Mit Tennis-Superstar Roger Federer erhält die Gemeinde einen Steuerzahler der Extraklasse. Auf einen „dicken Fisch“ verzichten musste vor 17 Jahren hingegen Wolfhalden, wo sich die Baupläne von Autorennfahrer Michael Schumacher alias „Schumi“ nicht verwirklichen liessen.
„Autorennfahrer Michael Schumacher will seinen Wohnsitz ins Appenzellerland verlegen“. Diese Schlagzeile sorgte 2002 für riesiges Aufsehen und für Hektik nicht nur im
Wolfhäldler Gemeinde-, sondern auch im Ausserrhoder Regierungsrat, der alles daran setzte, den vierfachen Formel-1-Weltmeister möglichst bald im Kanton begrüssen zu können. Schumacher entschied sich nicht zuletzt wegen der Nähe zum Flugplatz Altenrhein fürs Appenzellerland.
Unter der Federführung der kantonalen Wirtschaftsförderung wurde fieberhaft nach geeigneten Liegenschaften Ausschau gehalten. Schon bald favorisierte Schumacher den auf rund 900 Meter über Meer traumhaft gelegenen, zu Wolfhalden gehörenden Weiler Guggenbühl. „Auf der vorgesehenen Liegenschaft ist der Neubau von Wohngebäuden mit Schwimmbad und Fitnesseinrichtungen sowie die Realisierung von Pferdestall, Reithalle und Reitplatz vorgesehen“, vermerkte die regionale Presse im Frühling 2002. Gleichzeitig sorgte das Vorhaben für Aufsehen im In-und Ausland, und bereits jetzt wurde der stille, nur über ein schmales Strässchen mit starker Steigung erreichbare Weiler Guggenbühl Wallfahrtsort für zahlreiche „Schumi“-Fans.
Die in Wolfhalden und im Kanton grossmehrheitlich vehement befürwortete Wohnsitznahme des weltbekannten Formel-1-Piloten hatte allerdings einen Haken, liegt doch das fragliche Gelände in der Landwirtschaftszone. Gegen die geplante Umzonung erhoben die Stiftung Landschaftsschutz, Pro Natura und Privatpersonen Einsprache. Die in der Folge durchgeführten Verhandlungen führten zu keiner Einigung, so dass letztendlich „Bern“ zu entscheiden hatte.
Bereits im Vorsommer 2002 stand fest, dass das Appenzellerland definitiv auf den Multimillionär und Steuerzahler Schumacher zu verzichten hatte. Dazu hält das appenzellische Jahrbuch in aller Kürze fest: „Das Bundesamt für Raumentwicklung stellte klar, dass das Projekt gegen Bundesrecht verstosse und folglich nicht realisierbar sei.“

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