Dunke verwirft erneut einen Quartierplan

Äusserst knapp mit 89 zu 92 Stimmen verwarf heute Abend die Dunkeversammlung der Feuerschaugemeinde Appenzell den für eine Parzelle zwischen der Eggerstandenstrasse und der Blumenrainstrasse ausgearbeiteten Quartierplan. Zur Abstimmung kam es, weil 322 Stimmberechtigte ein Referendum unterzeichneten. Bereits vor einem Jahr wurde ein Quartierplan für eine Überbauung in Zentrumsnähe (Blattenheimatstrasse-Zielstrasse) verworfen.

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Im Sinne der besseren Ausnützung der Landressourcen wurde auf Wunsch von Grundeigentümerin Beatrice Breitenmoser für die nördliche Hälfte des 2834 m2 grossen Grundstücks Blattenheimatstrasse 15 ein Richtprojekt erarbeitet. Basierend darauf entstand in enger Zusammenarbeit mit der Feuerschaukommission und der Fachkommission Heimatschutz ein Quartierplan mit zugehörigem Reglement sowie einem Planungsbericht.

Der Quartierplan sah vor, dass die Gesamthöhe (Firsthöhe) der beiden Bauten zwölf, die Fassadenhöhe (Gebäudehöhe) maximal neun Meter betragen darf. Gemäss Regelbauweise sind in der Zone W2 nur 10,5 m als Gesamthöhe, beziehungsweise sieben Meter als Fassadenhöhe zugelassen. Dies ist anderthalb beziehungsweise zwei Meter weniger. Mit dem Quartierplan wurde zudem festgelegt, dass auf Kosten der Grundeigentümerschaft zwischen der Blumenrainstrasse und der Eggerstandenstrasse ein öffentlicher Fussweg erstellt werden muss.

Im Einspracheverfahren gab es sieben Einsprachen, die abgewiesen wurden. Zudem wurde das Referendum ergriffen. 322 Personen unterzeichneten dieses, notwendig gewesen wären 200 Unterschriften. Befürworter der verdichteten Bauweise äusserten sich ebenso an der «Dunke» wie Gegner. Auch der Sohn der Grundeigentümerin, Reto «Retonio» Breitenmoser, ergriff das Wort.

Nach längerer Diskussion kam es zur Abstimmung. Selbst nach zweimaligem Mehren konnte Feuerschau-Präsident Beat Eberle keine Mehrheit ausmachen. Er liess auszählen. Sein Entscheid war richtig, denn das Resultat mit 89 Ja- zu 92 Nein-Stimmen war äusserst knapp. 22 Personen verblieben beim Auszähl-Prozedere in der Gringel-Aula. Sie enthielten sich der Stimme oder waren nicht stimmberechtigt.

Die «Dunke» wählte im Anschluss an das Sachgeschäfte Reto Camenisch zum neuen Präsidenten. Er trat die Nachfolge von Beat Eberle an, der nach insgesamt 20 Jahren in der Feuerschaukommission, davon die letzten zwölf als deren Präsident, demissionierte. Für den freiwerdenden Sitz in der Kommission wurden Jan Baumann (eidg.dipl.Bauleiter/Architekt) und David Koller (Bauingenieur FH) gerufen. In der Kampfwahl gab es für Baumann mehr erhobene Hände.

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