Damen BSG Vorderland steigen in die 2. Liga auf

In zwei umkämpften Spielen gegen einen ebenbürtigen Gegner aus der Westschweiz erreichen die Damen der BSG Vorderland, in einem an Dramatik kaum zu überbietendem Spiel, den seit drei Jahren angestrebten Platz in der 2. Liga.

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Nach der ersten Begegnung gegen FSG Lausanne-Ville/Cugy , die von der BSG knapp mit 27:26 gewonnen wurde, war allen klar, dass es eine schwierige Partie fern der Heimat würde.

Es war von Beginn weg ein offener Schlagabtausch. Startete man im Hinspiel noch mit einer eher offensiv ausgelegten Verteidigung, wurde in Lausanne mit einem 6:0 mit Pressing auf die Spielmacherin Wittmann des FSG eröffnet. Wie im Heimspiel eröffneten die Vorderländerinnen das Toreschiessen und gingen nach 23 Sekunden mit einem Tor von Rothenberger in Führung. Ab der 4. Minute lag man dann mit einem Tor im Rückstand (3:2). Dank einer beherzten Verteidigungsarbeit und schnellen Auslösungen konnte Lausanne aber nie mehr als zwei Tore Vorsprung herausholen. Vier Minuten vor der Pause, beim Stand von 12:11, nahmen die Vorderländerinnen das Team-Timeout. Der erste Angriff konnte nicht wie besprochen umgesetzt werden – es folgte das 13:11. Dann aber kamen die drei Minuten der Gäste: Rothenberger, Graf und Dietz bescherten die 13:14-Führung zur Pause.

Gleich nach Anpfiff spielten die Westschweizerinnen eine doppelte Fraudeckung auf Kellenberger und Rothenberger. Darauf war die BSG vorbereitet. Man entschied sich, den Kreisspieler als Aufbauer spielen zu lassen, um mit 4:4 und weitem Stehen die Schnittstellen in der Verteidigung zu öffnen. Zudem kreuzte Kellenberger immer wieder diagonal und machte die Abstände der Westschweizerinnen noch grösser, was zu Toren führte. Ab der 35. Minute bekamen die Appenzellerinnen zusätzlich zu spüren, dass es ein Auswärtsspiel war: Wurde vor dem eigenen Tor ein normal hartes Abwehren mit einem Penalty und einer 2-Minuten-Zeitstrafe untermauert, bekamen sie für das gleiche Verdikt vor dem Tor der Lausannerinnen lediglich einen Freistoss zugesprochen. In dieser Phase zeigten die Spielerinnen wahre Grösse. Sie haderten nicht mit den Entscheiden des Schiedsrichters, hielten an den besprochenen Ideen fest und konzentrierten sich auf das Handball spielen. In der 48. Minute erzielten die Lausannerinnen den ersten Dreitore-Vorsprung. Die Mädels aus dem Vorderland konnten dagegenhalten und erzielten innert drei Minuten den Ausgleich. Zwischen der 52. und der 55. Minute hielten beide Torhüterinnen ihren Kasten sauber. Dies lag aber auch an einer wahren Fehlerorgie auf beiden Seiten. Nicht weniger als acht technische Fehler unterliefen den Mannschaften. Und doch darf die Verteidigungsleistung der Vorderländerinnen hervorgehoben werden, spielten sie doch in dieser heiklen Phase in Unterzahl. Vier Sekunden nach dieser Phase erzielte die Granddame auf Vorderländer Seite ihr erstes und letztes aber auch wichtigses Tor in diesem Spiel zum 23:24.Die Führung hielt nicht lange; das 24:24 fiel 20 Sekunden später. Aufgrund des einseitig ausgelegten Regelwerks des Unparteiischen traute sich niemand mehr so richtig und so konnte der Gastgeber den Führungstreffer zum 25:24 erzielen. Alles vorbei? Die BSG musste mindestens ein Unentschieden erreichen oder durfte maximal mit 27:26 verlieren. Was sich in den letzten 45 Sekunden abspielte, war ein wahrer Krimi. Team-Timeout der BSG. Lausanne spielte danach 1:1 und musste ein Gegentor verhindern. Die Vorderländerinnen ihrerseits mussten ein Tor schiessen, was Petra Graf 38 Sekunden vor Schluss gelang. 25:25. Die Batterien waren auf beiden Seiten leer und so kam es wie es kommen musste; Vorderland agierte in der Verteidigung zu spät und kassierten acht Sekunden vor Schluss einen Siebenmeter. Es blieb beim 25:25, da Sandra Graf in ihrem letzten Spiel für BSG Vorderland den Siebenmeter hielt und der Ball bis zum Abpfiff nicht mehr in die Hände des Gegners fiel.

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