Etwas Konsternierung machte sich nach dem Spiel auf Seiten der Herisauer breit. Niemand konnte sich richtig erklären, was in den letzten zehn Spielminuten falsch gelaufen ist. Der TV Herisau lag ab der 20. bis zur 50. Spielminute stets mit bis zu vier Toren in Führung und hatte die Partie vor allem in der 2. Spielhälfte im Griff.
Zu Beginn verlief das Spiel sehr ausgeglichen. Herisau agierte mit mehr Tempo in der Auslösung und im Angriff und erspielte sich, dank dem guten Überzahlspiel, schön heraus gespielte Torchancen auf allen Postionen. Leider wurden diese zu wenig genutzt und so verpasste es der TV Herisau, früh in Führung zu gehen und sich abzusetzen. Die Abwehr stand sehr kompakt und konzentriert und ab der 20.Spielminute klappte es dann auch mit der erstmaligen Zwei-Tore-Führung.
Aber auch Neftenbach agierte druckvoll im Spielaufbau und kam vor allem über ihren Linksaussen Silvan Gut zu seinen Toren. Gut erzielte mit sieben Treffern auch die meisten Tore für sein Team. Das Heimteam konnte in der Folge mit drei Toren vorlegen und so ging es mit 15:12 in die Pause.
Herisau erhöhte nach Wiederanpfiff nochmals das Tempo, lag zwischenzeitlich mit vier Treffern vorne und hatte nun deutlich mehr vom Spiel. Aber wieder verpassten es die Einheimischen die Partie frühzeitig zu entscheiden, weil sie schlichtweg zu viele ihrer guten Chancen nicht zu nutzen wussten. So blieb Neftenbach stets dran. Trotz allem hatte man den Eindruck, der TV Herisau habe die Partie und seinen Gegner im Griff und könnte den Sieg nach Hause bringen.
Ab der 45. Minute, beim Stand von 22:20, ging dann plötzlich nichts mehr bei den Herisauern in Punkto Tore schiessen. Es gelang dem Heimteam bis zum Ende aus 16 Abschlüssen nur gerade noch ein Tor! Immer wieder scheiterte der TV Herisau am guten Goalie Schiemann (50%) oder traf schlicht das Tor nicht. Dies gab dem HC Neftenbach Aufwind, der nun nochmals alle Kräfte mobilisierte und sich sowohl in der Abwehr wie auch im Spielaufbau steigern konnte.
So kam es wie es kommen musste. Die Gäste kamen zum 22:22 Ausgleich, gingen umgehend in Führung und erhöhten diese kontinuierlich bis zum 23:27 Schlussresultat. Unter dem Strich eine völlig unnötige Niederlage der Herisauer.