Aus 74 Ideen entsteht ein Roman

Eine Herisauer Sekundarklasse hat im Rahmen des Projekts «Schulhausroman» mit der Schriftstellerin Dorothee Elmiger eine Geschichte geschrieben. Kürzlich fand die Vernissage statt.

  • Kein Bild vorhanden.

    Kein Bild vorhanden.

«Maria wird von der Kamera verschluckt!» Der laut vorgetragene Satz war in der Alten Stuhlfabrik von einem vielstimmigen Schrei begleitet: 14 Jugendliche der Sekundarschule Ebnet Ost standen am Donnerstag auf der Bühne und trugen Ausschnitte eines Romans vor, den sie in den vergangenen Monaten mit der Schriftstellerin Dorothee Elmiger entwickelt und geschrieben hatten. Auch je eine Klasse aus Bazenheid und Arbon hielt sich in Herisau auf; jene Schülerinnen und Schüler hatten mit Peter Weber und Andrea Gerster zusammengearbeitet. Entsprechend gaben die drei Klassen auch Gastspiele in Bazenheid und Arbon: «Schulhausromane on Tour».

Seit 2005 sind über 200 kollektive Erzählungen an Oberstufenschulen in der Schweiz, in Österreich und Deutschland entstanden. Durchgeführt wird das Projekt weitgehend mit Jugendlichen, die in grundlegendendem Deutsch-Niveau unterrichtet werden. Initiant Richard Reich, Co-Leiter von JULL («Junges Literaturlabor»), führte durch den Abend. Jetzt sei klar, ob die Helden der Geschichte alle verheiratet oder gestorben seien, meinte er schmunzelnd.

Dorothee Elmiger hatte sich im Frühling während neun Doppellektionen in der Herisauer Sekundarklasse aufgehalten. Damals war es eine zweite Klasse – nun liegen die drei Romane in einem Buch gedruckt vor, und die Schülerinnen und Schüler gehören der dritten Sekundarklasse an. «Mit 74 Vorschlägen starteten wir», sagte Elmiger. Auch Lehrerin Judith Sbalzarini blickte zurück: «Ich bin beeindruckt davon, wie die Schülerinnen und Schüler in konstruktiver Kritik miteinander umgingen und den Roman entwickelten.»

Weitere Artikel