Asylsuchende im Einsatz gegen Littering

Asylsuchende würden gern arbeiten, dürfen aber in der Regel nicht. Und die Gemeinde würde gern Litteringspuren umfassender beseitigen, kann aber nicht. Nun löst der Einsatz von Asylsuchenden zwei Probleme auf einen Schlag.

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Es ist oft ein Graus, nach einem lauen Sommerabend an Sportanlagen, Feuerstellen oder anderen Treffpunkten vorbei zu spazieren. Bisher opferten Hauswarte der Schulen Sonntagmorgenstunden, um „ihre“ Anlage wieder sauber zu machen. Dafür sind sie aber weder bezahlt, noch ist dies ihre Aufgabe. Auch die Werkhof-Mitarbeiter können nicht zu ihren sonstigen Wochenendeinsätzen noch jedes Sommerwochenende in ganz Herisau die Folgen mangelnder Kinderstube beseitigen. Dies ist das eine Problem, das nun ansatzweise behoben werden kann.
Das andere: „Viele Asylsuchende wären froh, sie hätten eine sinnvolle Beschäftigung und somit ab und zu eine Tagesstruktur. Da sie mit ihrer Arbeit aber keine bestehenden Jobs konkurrenzieren dürfen und meist kaum deutsch sprechen, ist dies oft nicht möglich“, bedauert Gemeinderätin Sandra Nater-Schönenberger, Ressortchefin Soziales. Sie hat deshalb den Ball aufgegriffen, als sich die Littering-Klagen häuften, und zusammen mit Yvonne Varan, Bereichsleiterin der Beratungsstelle für Flüchtlinge, und Thomas Schmid, Betriebsleiter Werkhof, die rechtlichen Fragen geklärt, acht geeignete Asylsuchende ausgewählt, Arbeitskleider beschafft und die Einsätze geplant.
Vorgesehen ist, dass von Juli bis Oktober jeweils am Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag zwei Asylsuchende eine Aufräumtour zu den grössten Problemorten machen. Für die zwei bis drei Stunden Arbeit pro Einsatz erhalten sie ein kleines Entgelt, was bis im Oktober Gesamtkosten von zirka 6000 Franken ergibt. Anschliessend wird Bilanz gezogen.

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