Anschluss an Abwasserverband Altenrhein wird 20 Prozent teurer

Der Anschluss der beiden Gemeinden Trogen und Wald an den Abwasserverband Altenrhein (AVA) rückt näher. Die an der Abstimmung im Jahre 2017 vorgelegten Investitionskosten fallen höher aus.

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Trogen und Wald entschieden sich im November 2017 aus wirtschaftlichen, betrieblichen und ökologischen Überlegungen für die Stilllegung der eigenen ARA und den Anschluss an den AVA. Dieser reinigt das Abwasser dank einer gut ausgelegten Biologiestufe und einer Flockungsfiltration sehr effizient und verfügt ab Mitte 2019 über eine vierte Reinigungsstufe zur Entnahme von hormonaktiven Spurenstoffen.

Das Bauprojekt zur Erschliessung der Gemeinden Trogen und Wald ist auf Kurs, die Baubewilligungen sind eingegangen. Der 1,2 Kilometer lange Düker quert das Goldachtobel auf der Höhe des Restaurants Chastenloch. Die Ableitstrecke zwischen der ARA Trogen/Wald und dem Tiefpunkt Chastenloch wird im konventionellen Grabenbau ausgeführt. Auf der Seite Rehetobel wird die Steigstrecke ab dem Tiefpunkt Chastenloch auf einer Länge von rund 230m im Horizontalbohrverfahren ausgeführt. Der letzte Abschnitt bis zum Anschlusspunkt an die bereits erstellte Erschliessungsleitung in Rehetobel wird im konventionellen Grabenbau erstellt.
Nach Fertigstellung des Leitungsbaus wird die ARA Trogen/Wald im Frühjahr 2020 zu einer Stapelanlage umgebaut, mit dem Ziel der kompletten Ausserbetriebnahme und Ableitung nach Altenrhein im 2020.

Die Vergabe der Arbeiten für die Erstellung der Ableitstrecke erfolgte im Dezember 2018. Der Baubeginn ist auf Anfang April 2019 vorgesehen. Dieser ist stark witterungsabhängig. Gestartet wird mit der Horizontalbohrung und dem Grabenbau auf der Seite Rehetobel. Die Erstellung dieses Abschnittes wird voraussichtlich 2 bis 3 Monate in Anspruch nehmen.
Mit den Grabenarbeiten auf der Seite Trogen wird aller Voraussicht nach Anfangs Mai 2019 begonnen. Die Fertigstellung der gesamten Ableitstrecke ist auf Herbst 2019 terminiert.

Anpassungen an der Linienführung mit geänderten Bauverfahren aufgrund von Grundeigentümerverhandlungen, eine Neubeurteilung der Goldachquerung, Projektanpassungen zur Verbesserung der Betriebssicherheit sowie der provisorische ARA-Betrieb während der Bauphase führen im Gesamtprojekt zu höheren Investitionskosten. Diese liegen nach aktueller Kostenprognose bei insgesamt 3,3 Mio. Franken brutto und damit rund 20 Prozent über der ursprünglich geplanten Vorgabe von 2,7 Mio. Das bedeutet Mehrkosten für Wald von Fr. 180‘000.- und für Trogen von Fr. 377‘600.-. Trotz der höheren Investition, die alle Beteiligten gerne vermieden hätten, sind beide Gemeinderäte überzeugt, dass der Anschluss an den AVA nach wie vor eine zukunftsweisende und finanziell sinnvolle Lösung ist. Trotz der erwähnten Mehrkosten bleibt der Anschluss die wirtschaftlichere Alternative zum Weiterbetrieb der bestehenden ARA. Die Investition wird vom AVA vorfinanziert und den Gemeinden nach Abzug der Subventionen über 40 Jahre in Form jährlicher Tilgungsraten überwälzt.

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