Glarus kündigt Zusammenarbeit mit Reha-Zentrum für Drogenabhängige

Die Glarner Regierung will die Zusammenarbeit mit dem Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige Lutzenberg kündigen. Die stationäre Einrichtung wird vom Kanton kaum noch in Anspruch genommen.

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In den vergangenen Jahren waren im Glarnerland durchschnittlich nur noch zwei bis drei stationäre Therapien in spezialisierten Einrichtungen erforderlich, wie die Regierung am Dienstag mitteilte. Im Sozialwesen setzt der Kanton in letzter Zeit prioritär auf ambulante und teilstationäre Massnahmen, etwa in der Tagesklinik des Kantonsspitals. Stationäre Suchttherapien werden nur noch in ausgewiesenen Fällen bewilligt.

2016 und 2017 erfolgten im Rehabilitationszentrum Lutzenberg gar keine Platzierungen mehr. Genutzt wurden «Alternativen», wie es in der Mitteilung weiter heisst. Ein Grund waren die Kosten. Lutzenberg verfügt laut der Regierung zwar über ein qualitativ sehr gutes, aber relativ teures Angebot. Die Regierung will daher die Vereinbarung mit dem ausserrhodischen Reha-Zentrum Ende 2017 kündigen, mit Wirkung per Ende 2020. Das letzte Wort hat das Kantonsparlament, der Landrat.

Die Zusammenarbeit zwischen Kanton und Reha-Zentrum besteht seit 1982. Glarus trat damals der Vereinbarung der Kantone Schaffhausen, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen, Graubünden und Thurgau sowie des Fürstentums Liechtenstein über das Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige Lutzenberg bei. Grund war neben der damals hohen Zahl von Drogenabhängigen in der Schweiz und im Glarnerland auch die damalige Politik, die viel stärker auf stationäre Entzüge setzte.

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