Gemeindeangestellter für Preis nominiert

Für Andreas Dörig war der Einstieg in den Ersten Arbeitsmarkt nicht einfach. Trotzdem arbeitet er seit 2013 im Feuerwehrdepot. Nun sind er und die Gemeinde für den Beruflichen Integrationspreis Ostschweiz nominiert.

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Am 12. März wird in St. Gallen zum zweiten Mal ein Preis für gelungene Integration von beeinträchtigten Arbeitnehmenden verliehen. Nominiert sind neun Arbeitgeber, darunter auch die Gemeinde Herisau. Sie beschäftigt seit vier Jahren den 23-jährigen Andreas Dörig. Er verrichtet im Feuerwehrdepot viele einfache, wiederkehrende Arbeiten wie die Fahrzeughalle wischen und Fenster sowie Fahrzeuge reinigen. Zudem hilft er beim Retablieren von Arbeitsgeräten nach Einsätzen, beim Reinigen und Kontrollieren von Feuerwehrschläuchen, beim Fahrzeugunterhalt sowie beim Ausliefern von Material.

Die Integration ist tatsächlich gut gelungen, wie Feuerwehr-Materialverwalter Peter Bruderer bestätigt: «Wenn wir Andreas nicht mehr hätten, hätten wir ein Problem.» Andreas Dörig arbeitet infolge einer Lernbeeinträchtigung langsamer als andere, aber ist fleissig und gewissenhaft, so dass sich der Materialverwalter und der Gerätewart Joe Gwerder den weniger repetitiven Aufgaben widmen können – ein Umstand, um den sie andere Feuerwehrverantwortliche beneiden.

Natürlich war zu Beginn unsicher, ob es klappen würde. Der Start verlief jedoch gut, es hat menschlich rasch gepasst und der Wille war vorhanden, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Ein wichtiger Faktor, der zum Gelingen beigetragen hat, ist die externe Betreuung, die weiterhin aufrecht erhalten blieb. Anfangs monatlich, jetzt alle drei Monate, findet ein Standortgespräch im Feuerwehrdepot statt mit dem Job-Coach der Stiftung Profil-Arbeit[&]Handicap, mit Andreas Dörig selbst, seinem Vater und den Vorgesetzten. Gemeinsam besprechen sie die im Alltag anfallenden Probleme. Zusätzlich findet monatlich ein Gespräch zwischen Andreas Dörig und dem Job-Coach statt. Fazit: Für die Gemeinde und für Andreas Dörig war es zu Beginn ein Experiment – inzwischen ist es eine Erfolgsgeschichte. Ob der Preis nach Herisau geht oder nicht.

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