Flüchtlingsberater geht in Pension

Per 30. April geht Heinrich van der Wingen in Pension. Der 65-Jährige ist Projektleiter des Kantonalen Integrationsprogramms (KIP). Dieses führt die Gemeinde Herisau im Auftrag aller Ausserrhoder Gemeinden. Das KIP ist Teil der Beratungsstelle für Flüchtlinge (BfF), bei der Heinrich van der Wingen vor acht Jahren begann und die er zeitweise leitete.

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In diesen Funktionen hat er sich immer wieder für die Flüchtlinge eingesetzt: dass junge, unbegleitete Flüchtlinge angemessen betreut werden, dass die vorläufig Aufgenommenen in die Strukturen der BfF integriert werden. «Schöne Momente waren auch, wenn ich jemandem eine Praktikumsstelle vermitteln konnte oder unser Bewerbungstraining jemandem zu einer Stelle verhalf.» Und natürlich das Theaterprojekt «présent» vergangenen Herbst mit Flüchtlingen und einem Profi-Regisseur. Schwieriger waren Episoden, wenn es das enge Korsett von Vorschriften nicht zuliess, einem Klienten optimal zu helfen.

Insgesamt war die Arbeit für ihn sehr befriedigend, aber teils auch sehr streng, weil die Flüchtlingsströme in Wellenbewegungen kamen und es lange dauerte, bis die Strukturen dem Andrang genügten. Nun freut sich Heinrich van der Wingen «riesig» auf die Pension, «nach 50 Jahren arbeiten», wie er sagt. Der gebürtige Deutsche plant, im Juni sein Ursprungsland per E-Bike abzufahren, vom Bodensee bis zur dänischen Grenze. Daneben wird er sich sicher sozial engagieren, mehr singen und komponieren und vielleicht eine Besenbeiz in seinem Haus in Heiden aufmachen. Die Gemeinde Herisau dankt Heinrich van der Wingen für seinen jahrelangen Einsatz und wünscht ihm alles Gute.

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