Der Dolch kommt in neue Hände

Das Polizeikorps Appenzell Innerrhoden hat einen neuen Kommandanten. Christian Schmid, der zuletzt die Polizeiregion Fürstenland-Neckertal der Kapo St.Gallen geleitet hat, tritt am Montag seinen Dienst in Appenzell an. Als Symbol für die Befehlsgewalt über das Polizeikorps wurde ihm heute Freitag der Dolch übergeben. Andreas Künzle, der 13 Jahre das Korps geleitet hat, bleibt noch bis im Oktober hier.

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Ob es ihm in diesem überschaulichen Kanton mit dem kleinsten Polizeikorps der Schweiz nicht langweilig werde, fragte eine Journalistin Christian Schmid, als er von seinem Posten bei der Kantonspolizei St.Gallen als Chef der Polizeiregion Fürstenland-Neckertal zurücktrat. Dies verneinte der 53-Jährige: «Hier gibt es zwar keine Autobahn oder Sportstadien, dafür aber den Alpstein mit seinen Gefahren oder die strengeren Winter als im Flachland», sagte Schmid bei der Kommandeübergabe der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden. Es erfülle ihn mit Stolz, diese Aufgabe und die Verantwortung zu übernehmen. Die Verantwortung wurde ihm heute Freitag symbolisch mit dem Dolch durch Landesfähnrich Martin Bürki überreicht.
Andreas Künzle trat nach 13 Jahren als Kommandant zurück. «Heute stehe ich zum letzten Mal vor euch. Es ist ein komisches Gefühl», sagte Künzle. Er hat Christian Schmid während der Ausbildung das Schiessen beigebracht. «Dank meines Nachfolgers sehe ich meiner Pensionierung ohne Bedenken entgegen, aber nicht ohne Wehmut.» Er habe mit dem Polizeikorps Höhen und Tiefen erlebt. Besonders erinnerte er sich an den Fall Ylenia, der vor rund elf Jahren den bisher grössten Polizeieinsatz auslöste.
Ein grosses Ziel, das letztes Jahr erreicht werden konnte, war die Rückgabe des Ambulanzdienstes. Andreas Künzle dankte seinen Kollegen für den Einsatz, die Unterstützung, ihre Loyalität und Geduld.
Landesfähnrich Martin Bürki würdigte die 43 Jahre Polizeiarbeit Andreas Künzles in einer Ansprache. Nach einer Lehre zum Käser absolvierte Künzle 1974 bis 1975 die Polizeischule bei der Kantonspolizei St.Gallen, wo er nachher auch arbeitete. Er absolvierte verschiedene Weiterbildungen etwa zum Schiessinstruktor oder zum Grenadier und Grenadierinstruktor. «Er war wahrscheinlich einer der wenigsten, die für das sogenannte Stinkmittel verantwortlich waren, das bei Demos zum Einsatz kam», sagte Bürki. Er spielte damit auf das Stinkmittel an, das die chemische Nachahmung des Stinktiersekrets ist. Es wurde etwa bei der Demonstration gegen den Bau des Waffenplatzes Neuchlen-Anschwilen bei Gossau eingesetzt. Bürki erwähnte auch die vielen Einsätze, die unter Künzles Leitung stattfanden und lobte dessen vorbildliche Führung des Korps. Zum Abschied schenkte er dem Hauptmann einen Streifenwagen – jedoch nur die Spielzeugausführung.

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